Klaus Graf
Die Mailingliste HEXENFORSCHUNG - eine Antwort auf die digitale Herausforderung?
http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa.exe?S1=hexenforschung
<1> Die wissenschaftliche Kommunikation ändert sich gegenwärtig in einer Weise, die man wohl ohne Übertreibung als revolutionär bezeichnen kann. Die neuen Medien und insbesondere das Internet konkurrieren immer mehr mit den hergebrachten Grundpfeilern der Wissensweitergabe: der gedruckten Publikation und der persönlichen Begegnung der ForscherInnen auf Tagungen. Zwar ist man in den naturwissenschaftlichen Fächern erheblich weiter, doch lässt sich nicht übersehen, dass auch die Geisteswissenschaften bereits vom digitalen Fieber infiziert sind. Wer sich - wie der Autor dieser Zeilen - gründlich angesteckt hat, tut sich schwer, die Warnungen der Bedenkenträger hinreichend ernst zu nehmen.[1]
Weshalb die knapp zwei Jahre bestehende Mailingliste HEXENFORSCHUNG als Antwort auf die digitale Herausforderung betrachtet werden kann, soll im folgenden aus der Perspektive des Administrators dargelegt werden.
<2> Die Liste ist der virtuelle Ableger des seit 1985 bestehenden "Arbeitskreises Interdisziplinäre Hexenforschung" (AKIH).[2] Dank der Unterstützung der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, vertreten durch den Referenten für Geschichte Dieter Bauer, konnten seither jährliche Tagungen in Hohenheim (sowie in der Regel im Zweijahresrhythmus größere Konferenzen in Weingarten) stattfinden, die von Sönke Lorenz, dem jetzigen Lehrstuhlinhaber am Tübinger Institut für Geschichtliche Landeskunde, und Bauer geleitet wurden. Eine feste Organisationsform besitzt der AKIH nicht: Wer einmal an einer Tagung teilgenommen hat, erhält die Einladung auch für die folgenden Veranstaltungen, die jeweils von Lorenz und Bauer - gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit weiteren WissenschaftlerInnen - organisiert werden. Es erscheint allerdings eine Schriftenreihe "Hexenforschung", die von einem Herausgebergremium betreut wird. Neben den Weingartener Tagungsbänden wurden auch Monographien in diese Reihe aufgenommen.
<3> Eine eigene Zeitschrift oder ein Mitteilungsblatt existierte für die Hexenforschung nicht. Vor allem die mündliche Kommunikation auf den Zusammenkünften des AKIH hat aber zu einer bemerkenswerten Vernetzung der deutschsprachigen ForscherInnen geführt, an die bei der Etablierung der Mailingliste angeknüpft werden konnte. Über die regelmäßige Teilnahme an den Tagungen des AKIH sind integriert: die Trierer Arbeitsgemeinschaft, die eine eindrucksvolle Publikationstätigkeit aufweisen kann [3], österreichische ForscherInnen (inbesondere SchülerInnen von Heide Dienst) sowie ForscherInnen aus den Niederlanden und Belgien - um nur die wichtigsten Gruppen zu nennen.
<4> Im Anschluss an die Hohenheimer Jahrestagung des AKIH im Jahr 2000 waren Dietmar Nix, Jürgen-Michael Schmidt und ich mit Planungen für ein virtuelles Forum befasst, aus der dann im August 2000 die Mailingliste HEXENFORSCHUNG hervorging. Die ersten Teilnehmer wurden am 10. August 2000 aufgenommen. Der Zulauf war beträchtlich, wobei zunächst gar nicht einmal die aus dem AKIH bekannten Namen dominierten. Im September 2000 konnten wir bereits das 100. Mitglied begrüßen, im Dezember 2001 das Mitglied Nr. 200. Derzeit (Ende Juni 2002) zählt die Liste knapp 230 TeilnehmerInnen.
Von Anfang an erfreute sich die Liste einer überaus regen Beteiligung. In der Regel wurden täglich mehrere Mails über die Liste verteilt, insgesamt seit August 2000 - also in 22 Monaten - an die 2900 Nachrichten. Die Monatszahlen für 2002:
Januar: 108 Beiträge
Februar: 124
März: 96
April: 107
Mai: 126
Die 126 Nachrichten im Mai stammen von 26 verschiedenen Mitgliedern. 69 wurden von mir übermittelt, wobei unter diese Zahl auch jene Beiträge fallen, die von Mitgliedern an mich zur Weiterleitung an die Liste adressiert wurden oder die mich von außen erreichten.
<5> Bis zum Juni 2001 war die Liste bei einem kostenlosen kommerziellen Listenprovider (kbx7) untergebracht, konnte dann aber zu dem wissenschaftlichen Anbieter GMD (inzwischen DFNList) umziehen. Die Entscheidung für GMD erwies sich als richtig, zumal das Listenarchiv nunmehr über eine ausgezeichnete Volltextsuche verfügt. Materialien wie Bilder oder längere Texte (erwünscht ist nur reiner ASCII-Text), die über die Liste nicht verteilt werden können, befinden sich derzeit noch bei Freespace-Anbietern, sollen aber demnächst zum Server Frühe Neuzeit umziehen. Zu diesen ergänzenden Dokumenten gehören die ASCII-Dateien mit den in der Zeit bei kbx7 verteilten Nachrichten, die somit ebenfalls im WWW zugänglich sind.
<6> Die Liste steht offen für fachliche Diskussionen, Mitteilungen und Anfragen, die sich auf den weitgefassten Themenkreis des AKIH beziehen: Neben den Hexenprozessen in der frühen Neuzeit wird auch deren Rezeption in der Moderne berücksichtigt, daneben aber auch die Geschichte der Magie und des Aberglaubens (unter Einbeziehung der Hexerei in der Dritten Welt und der "neuen Hexen"). Immer wieder wurden Fragen der Vermittlung historischen Wissens angesprochen.
<7> Obwohl die Liste unmoderiert und das Thema an sich recht brisant ist, kam es bislang so gut wie nicht zu unerfreulichen Auseinandersetzungen. Die Atmosphäre darf fast schon familiär genannt werden, und das Niveau der Beiträge aus dem Kreis der Mitglieder ist beachtlich. Vermutlich trägt zu dieser Homogenität die strikte Vorstellungspflicht bei. Da nur aufgenommen wird, wer eine zur Weiterleitung an die Liste geeignete Vorstellung übermittelt, dürften an den esoterischen Aspekten des Themas Interessierte sich von dieser Regel eher abgeschreckt fühlen - ein durchaus willkommener Nebeneffekt. Allerdings ist die Liste prinzipiell offen für alle, auch für interessierte Laien, von denen es etliche im Teilnehmerkreis gibt. An den Diskussionen beteiligt sich aber nur ein kleiner Kreis, und dabei handelt es sich überwiegend um ausgewiesene HexenforscherInnen. Ein hochkarätiger wissenschaftlicher Beirat unterstützt mich engagiert, wenn Grundsatzentscheidungen anstehen oder ein anderer Beratungsbedarf gegeben ist.
Die positiven Rückmeldungen aus dem Kreis der Mitglieder signalisieren ein hohes Maß an Zufriedenheit mit der Liste. Das zeigt sich auch an der vergleichsweise geringen Zahl an Austritten.
<8> Keinesfalls unterschätzt werden sollte der Charakter der Liste als Kontaktbörse für die Mitglieder. Sie dient zugleich dem Austausch neben der offiziellen Listenkommunikation. In privaten Mails korrespondieren die Listenmitgliedern untereinander, es werden Dateien von Aufsätzen oder Sonderdrucke ausgetauscht und gemeinsame Interessen abgeklärt. Die jährlichen Treffen des AKIH bieten darüber hinaus die Möglichkeit, die virtuellen Bekanntschaften "real life" zu vertiefen [4].
<9> Üblicherweise dienen Mailinglisten als eine Art "Schwarzes Brett", und so werden denn auch in HEXENFORSCHUNG Veranstaltungshinweise gegeben. Bemerkenswerter ist die Funktion als bibliographisches Referateorgan, das ab dem Jahr 2000 Vollständigkeit für die internationale Forschung anstrebt und sich bemüht, immer auch zusätzliche Angaben, die über den reinen Titel hinausführen, bereitzustellen: bei Aufsätzen in der Regel Zusammenfassungen/Abstracts, bei Monographien Rezensionen und Inhaltsverzeichnisse (TOCs = "Tables of Contents"). Obwohl das Forschungsfeld extrem unübersichtlich ist, darf doch festgestellt werden, dass die Hexenforschung mit der Liste über einen einzigartigen bibliographischen Service verfügt, der gerade Entlegenes aufspürt und verfügbar macht.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Es wurden bereits etliche Inhaltsverzeichnisse von universitären Zulassungs- oder Magisterarbeiten mitgeteilt, die zwar häufig beachtenswerte Forschungsergebnisse enthalten, in der Regel aber extrem schlecht zugänglich sind.
<10> Im Vergleich zu anderen Mailinglisten legen wir besonderen Wert auf Hinweise auf einschlägige Internetquellen. Neben der (eher unsystematischen) Auswertung der Onlinepresse werden häufig Webseiten angezeigt und besprochen, als positive oder negative Beispiele der Nutzung des Internets. Beispielsweise wurde Mitte April 2002 das von Studierenden der FH Lippe und Höxter erstellte Informationsangebot http://www.hexenprozess.de/ über die Lemgoer Verfolgungen diskutiert.
<11>
In der Liste wurden aber auch schon zahlreiche aufschlussreiche E-Texte publiziert: Rezensionen, kleinere Quellen, Vortragsmanuskripte, Auszüge aus Monographien und Aufsätzen. Erfreulicherweise haben auch viele externe AutorInnen solche Beiträge zur Verfügung gestellt, die gemeinsam mit den E-Texten zum Hexenschwerpunkt des Servers Frühe Neuzeit den Grundstock einer Online-Bibliothek bilden. Die enge Kooperation mit dem Server Frühe Neuzeit (SFN) hat sich als überaus fruchtbar für beide Seiten erwiesen. Erwähnt werden sollte auch die engagierte Mitarbeit von Rita Voltmer, die den Trierer SFB und die dortige Arbeitsgemeinschaft in der Liste vertritt.
<12> Was nützt aber das riesige Material, das bisher zusammengetragen werden konnte, wenn es nicht hinreichend erschlossen ist? Das durchsuchbare Listenarchiv, ein allgemein im WWW kostenfrei zugängliches und hochwertiges Informationssystem zur Hexenforschung, wird ergänzt durch eine von mir verantwortete Erschließung in Gestalt des "Infoservice", monatlich vom SFN verteilt und betreut von Sonja Kinzler. Diese detaillierte Aufschlüsselung der Beiträge nach Diskussionen, Veranstaltungshinweisen, bibliographischen Angaben und WWW-Empfehlungen kann auch gesondert abonniert werden. Für externe Interessenten, die nicht Deutsch lesen können oder wollen, gibt es einen monatlichen "English digest", der nur die englischsprachigen Nachrichten in Form einer Linkliste nachweist.
<13> Als Nutzer des Archivs und der im Zusammenhang mit der Liste entstandenen Materialien dürfen LehrerInnen, SchülerInnen und Verantwortliche im Bereich der Erwachsenenbildung nicht vergessen werden, die auf diese Weise einen unmittelbaren Zugang zur seriösen Forschung und zu qualifizierten Ansprechpartnern gewinnen.
<14>
Die Liste berichtet aber nicht nur über die Forschung und verbreitet ihre Resultate, sondern regt auch zu eigenen Forschungen an. Dies kann am Beispiel des Hexenprozessgegners Anton Praetorius (1560-1613) gut demonstriert werden. Pfarrer Anton Hegeler (Unna), der einen kirchlichen Arbeitskreis zur Problematik der Bewältigung der Hexenverfolgungen leitet, stieß zur Liste und wurde auf die ihn faszinierende Person des kalvinistischen Geistlichen aufmerksam. Aus den Anfragen und Listenbeiträgen zu Praetorius ergaben sich persönliche Kontakte, die dem von Hegeler, einem interessierten Laien, vorbereiteten und im Jahr 2002 publizierten Buch[5] zugute kamen. Nach Erscheinen wurden in der Liste sowohl das Inhaltsverzeichnis als auch eine kritische Besprechung dieser Monographie mitgeteilt, außerdem - im Volltext - ein von Hegeler und dem Kamener Stadtarchivar Jürgen Kistner gemeinsam erstellter Artikel über Praetorius [6]. Die Bemühungen Hegelers führten auch dazu, dass Jürgen-Michael Schmidt einen Artikel zu Praetorius im Hexen-Lexikon des SFN veröffentlichte[7], und dass der SFN bedeutsame Auszüge der gelehrten Abhandlung von Praetorius gegen die Hexenverfolgungen (in der Ausgabe Heidelberg 1613) als Faksimilia digitalisierte[8]. Die Lektüre dieser Seiten wiederum motivierte mich, auf der Jahrestagung des Arbeitskreises Historische Kriminalitätsforschung in Hohenheim 2002 in einem Kurzreferat innerhalb des Themenschwerpunkts "Gefängnisse" die Ansichten von Praetorius zu den Hexengefängnissen vorzustellen.
<15> Die Mailingliste HEXENFORSCHUNG hat in diesem Fall gleichsam als Katalysator gewirkt und wesentlich dazu beigetragen, dass die Forschung zu einem wichtigen, in der Literatur aber etwas vernachlässigten Gegner der Hexenprozesse erheblich vorangekommen ist. Die Wechselwirkung zwischen den traditionellen Medien und der virtuellen Kommunikation hat in diesem Fall beachtliche Früchte getragen.
<16> Die wissenschaftliche Kommunikation via Internet stellt meines Erachtens eine große Chance dar, dass die Forschung internationaler und interdisziplinärer wird. Besonders bemerkenswert erscheint mir der hohe Anteil ausländischer Forscher in der Liste, die sich hierin signifikant von den Tagungen des AKIH unterscheidet. Der virtuelle Kontakt überwindet hier erfolgreich die räumliche Entfernung. Mitglieder von HEXENFORSCHUNG sind auf der ganzen Welt anzutreffen, in Russland ebenso wie in China oder in Australien. Von den rund 230 Mitgliedern sprechen knapp 70 nicht Deutsch als Muttersprache. Englisch als "Zweitsprache" der Liste wird von mir besonders gefördert. Ziel ist eine engere Vernetzung der englischsprachigen und der deutschen Hexenforschung. Aber auch wenn die meisten in der Liste angezeigten Publikationen außerhalb des deutschsprachigen Raums aus den USA oder England stammen, versuchen wir, auch die Literatur aus anderen Ländern zu referieren. Für Norwegen muss die unermüdliche Hilfe von Rune Hagen besonders hervorgehoben werden. In Zukunft müsste aber auch die bisher kaum beachtete Forschung des ostmitteleuropäischen Raums, deren Rezeption Sprachbarrieren behindern, stärkere Berücksichtigung finden.
<17> Die Recherchemöglichkeiten des Internets erlauben einen besseren Zugriff auf Informationen aus anderen Fächern, seien dies bibliographische Angaben oder Volltexte. Der interdisziplinäre Ansatz des AKIH kommt somit durch die Mailingliste intensiver zur Geltung. Zudem dürften Interessenten aus anderen Fächern wohl weniger Probleme haben, sich einem virtuellem Forum anzuschließen als persönlich auf einer von HistorikerInnen dominierten Tagung zu erscheinen.
<18> Aus meiner Sicht kann nach beinahe zwei Jahren als Fazit gezogen werden: Die Liste HEXENFORSCHUNG ist eines der lebendigsten geschichtswissenschaftlichen Foren im Internet und darf als erfolgreiches Modell für geisteswissenschaftliche virtuelle Kommunikation gelten. Sie hat sich als Informationsdienst und bibliographisches Referateorgan der internationalen Hexenforschung bereits einen guten Ruf erworben.
<19> Was die Zukunft der Liste angeht, so hängt alles davon ab, inwieweit es gelingt, die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Dass der Erfolg der Liste nicht zuletzt aus einem hohen persönlichen Einsatz des Administrators resultiert, dürfte dem aufmerksamen Leser kaum entgangen sein. Die überwiegend positive Resonanz, die ich bei konkreten Bitten um Mitarbeit erfuhr, stimmt mich jedoch optimistisch. Wer mit dem Gedanken spielt, eine Mailingliste zu gründen, sollte jedoch von vornherein an das systematische Einwerben von Texten und das persönliche Motivieren der Mitglieder zur Mitarbeit denken, will er nicht die enttäuschende Erfahrung machen, dass die Liste vor sich hindümpelt. Administrator heißt für mich daher zuallererst: "Motivator".
<20> Wie sollte sich die Hexenforschung im digitalen Zeitalter weiterentwickeln? Abschließend möchte ich noch auf drei Punkte eingehen.
Erstens: Die Diskussionen in einer Mailingliste haben oft etwas Sprunghaftes und Beliebiges, Themen werden nur angerissen und so gut wie nie wissenschaftlich vertieft. Die Etablierung eines internationalen kostenfreien E-Journals "Witchcraft Research" wäre mittelfristig anzustreben. Im Rahmen dieses Forums oder einer Online-Bibliothek hätte dann auch eine überarbeitete Version der Literaturberichterstattung in HEXENFORSCHUNG ihren Platz.
<21> Zweitens: Die Hexenforschung braucht weitere frei zugängliche, miteinander vernetzte Online-Bibliotheken, die Forschungsliteratur und digitalisierte Quellen kostenfrei - im Sinne der Budapest Open Access Initiative[9] - bereithalten. Neben der Digitalisierung von Hexenprozessakten wäre etwa an einen elektronischen neuen "Hansen"[10] zu denken, der diese nach wie vor unersetzte Quellensammlung aktualisieren und auf Hansens Kürzungen verzichten könnte. In Zusammenarbeit mit Bibliotheken, die für die dauerhafte Speicherung der elektronischen Publikationen zu garantieren hätten, könnte man auch an für einen internen Benutzerkreis zugängliche Online-Archive mit urheberrechtlich geschütztem Material denken, das (vorerst) nicht allgemein zugänglich gemacht werden darf: Dateien von Verlagspublikationen, Monographien und Quellenbänden, die - mit einer Volltextsuche befragt - Auskünfte bereithalten, die auch ein noch so gutes Register nicht liefern kann.
<22> Drittens: Neben einer Mailingliste sind noch weitere interaktive Elemente denkbar, die für den wissenschaftlichen Austausch nutzbar gemacht werden können. Ich nenne nur Videokonferenzen und Chats. Erfahrungen liegen dazu zwar noch nicht vor, aber ausgeschlossen werden darf ein seriöser Ertrag solcher Kommunikationsformen, der über das spielerische Ausprobieren hinausgeht, keinesfalls.
<23> Keine Frage: Das Internet trägt erheblich zur Unübersichtlichkeit bei. Zugleich aber stellt es Werkzeuge bereit, die der seit langem topisch beklagten Unüberschaubarkeit der Hexenforschung entgegenwirken könnten. Wenn diese mit Vernunft und Augenmaß eingesetzt werden, können vielleicht auch die notorischen Verächter der schönen neuen Medienwelt den tastenden Vorstößen in eine digitale Zukunft mehr als bisher abgewinnen.
|