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1 (2002), Nr. 2: Inhalt
Der institutionelle Rahmen
Untersuchungszeitraum und Untersuchungs-
perspektiven
Ein neu erschlossenes Quellenkorpus
Forschungskontexte: Historische Reisekultur - Selbstzeugnisse - europäischer Kulturtransfer
Ergebnisformen
Veröffentlichungen
Anmerkungen
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Joachim Rees

Die enzyklopädischen Europareisen
der politischen Funktionsträger des Alten Reichs:
Praktizierter Kulturtransfer 1750-1800

Der institutionelle Rahmen

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Seit Januar 1996 besteht in Potsdam das vom Land Brandenburg und der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungszentrum Europäische Aufklärung. Hier sind verschiedene Arbeitsgruppen damit befasst, Analysen der europäischen Aufklärung in interdisziplinärer Sicht vorzulegen. Durch die Zusammenführung mehrerer Fächer (Philologien, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte) und zahlreicher internationaler Kooperationen soll eine Intensivierung der Aufklärungsforschung jenseits tradierter Disziplingrenzen und nationalgeschichtlich gewachsener Deutungsschemata erreicht werden. In diesem Rahmen steht ein seit Januar 1998 laufendes, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt, das erstmals eine repräsentative Erhebung, Sichtung und Auswertung von bislang unpublizierten Dokumenten zur Reisetätigkeit politischer Funktionsträger des Alten Reiches in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts anstrebt. Die Zusammensetzung der Projektgruppe spiegelt den interdisziplinären Ansatz des Vorhabens: ein Literaturwissenschaftler (Winfried Siebers), ein Frühneuzeit-Historiker (Hilmar Tilgner) und ein Kunsthistoriker (Joachim Rees) tragen gemeinsam ein Forschungsvorhaben, das in der Kombination verschiedener fachlicher Kompetenzen eine innovative Arbeitsform im Bereich interdisziplinärer Wissenschaftspraxis erproben will.

Untersuchungszeitraum und Untersuchungsperspektiven

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Das Projekt widmet sich mit dem Reisen einem Thema, dessen Bedeutung für die gesamte Periode der europäischen Frühen Neuzeit und insbesondere für das 18. Jahrhundert kaum überschätzt werden kann. In Anbetracht der vielfältigen sozial-, mentalitäts- und ideengeschichtlichen Aspekte europäischen Reisens in der Frühen Neuzeit war bei der Formulierung des Forschungsvorhabens und seiner chronologischen und thematischen Eingrenzung Konzentration geboten: Mit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird, gemessen an der vielhundertjährigen Traditionsgeschichte der europäischen Reisekultur, eine Spätphase in den Blick genommen, die sozialgeschichtlich mit dem Ende der alteuropäischen Ständegesellschaft und ideengeschichtlich mit der Hochphase der europäischen Aufklärungsbewegung konvergiert. Die Fokussierung der Untersuchungsperspektive auf die Funktionseliten in den Territorien des Alten Reichs nimmt eine Personengruppe in den Blick, deren komplexe soziale Zusammensetzung, kulturell-konfessionelle Orientierung und ideologische Ausrichtung, einschließlich möglicher Berührungspunkte mit Denkformationen der Aufklärung, erst neuerdings wieder verstärkt das Interesse der historischen Forschung erwecken. Zu diesen Funktionseliten zählen im Sinne des Projekts neben den Angehörigen der Fürstenhäuser die Amtsinhaber bei Hofe und in den Landesverwaltungen, ferner geistliche Würdenträger und Angehörige der adlig-patrizischen Eliten.

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Für große Teile dieser Funktionseliten war das Reisen von jeher ein sorgfältig geplanter Bestandteil der Biographie, so vor allem für die männlichen Angehörigen von Fürsten- und Adelshäusern, deren Erziehung häufig mit weitläufigen, zum Teil mehrjährigen Europareisen, so genannte "Kavalierstouren", abgeschlossen wurde. Von besonderem Interesse ist daher die Frage, ob und in welcher Form das Reiseverhalten der politisch-sozialen Funktionselite in der Endphase des Ancien Régime Wandlungsprozessen unterworfen war, ob die Reisen selbst als Movens und Medium eines kulturellen Wandels und einer neuen Soziodynamik innerhalb der ständischen Gesellschaft interpretiert werden können. Parameter für diese Wandlungsprozesse lassen sich nur vor dem Hintergrund der skizzierten Traditionsgeschichte profilieren: Ändern sich die schichtenintern formulierten (pädagogischen, sozialen, kulturellen, dynastischen) Legitimationsangebote für das Reisen, sind diese Begründungstrategien gesellschaftlich weiterhin vermittelbar? Was sagt die Reiseprogrammatik und -praxis über das Selbstverständnis der Eliten aus? In welcher Weise wird das Beobachtungsspektrum, das kommunikative und soziale Bezugssystem des Reisens erweitert? Und schließlich: Lassen sich Kriterien für manifeste Folgewirkungen der Reisen, etwa auf politisch-administrativem, kulturellem, sozialem und wirtschaftlich-technischem Gebiet entwickeln?

Ein neu erschlossenes Quellenkorpus

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Diese Fragen umreißen knapp den im Vorfeld formulierten Untersuchungshorizont des Projekts. Sie machen zugleich deutlich, dass die primären Erkenntnisabsichten des Vorhabens von vornherein nicht auf einen ohnehin kaum mehr vollständig zu rekonstruierenden Nachweis jedweder Reiseaktivität zielen, sondern weitaus spezieller auf thematisch-inhaltliche Gewichtsverlagerungen in der Ausgestaltung von individuellen Reiseverläufen gerichtet sind. Die Zusammenstellung des Quellenkorpus erfolgte auf Grundlage einer äußerst vielschichtigen Überlieferungssituation: Die Reisen der gesellschaftlichen Eliten haben im Laufe der Frühen Neuzeit ein reichhaltiges, typologisch sehr differenziertes Quellengut hervorgebracht, dessen Fülle analog zur allgemeinen Intensivierung von Schriftlichkeit und proportional zur sozialen Stellung des Reisenden zunimmt; ein Zusammenhang, der sich rasch erschließt, wenn man sich vergegenwärtigt, wie viele Personen und Instanzen allein an der Vorbereitung und Durchführung einer Fürstenreise beteiligt waren.

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Im Rahmen einer knapp zweijährigen Erhebungsphase (Januar 1998 - Dezember 1999) wurden über 80 öffentliche Archive und Bibliotheken in der gesamten Bundesrepublik aufgesucht und aussagekräftige Quellenkomplexe nach einem einheitlichen Erfassungsschema verzeichnet und für die weitere Auswertung als Kopien oder als Mikroformen bestellt. Bei der Anlage dieser Dokumentation wurde das Schwergewicht auf narrative Quellen, wie Reisetagebücher und Korrespondenzen, gelegt, da diese Texte sowohl hinsichtlich des faktischen Informationsgehalts als auch in Bezug auf implizite Bewertungskriterien und Selbstthematisierungen der Reisenden von besonderer Aussagekraft sind. Für die Rekonstruktion der materiellen Dimension des Reisens sind indessen die häufig sehr detailliert geführten Rechnungen und Belegsammlungen aufschlussreich. Ziel der Quellenrecherche war stets die Zusammenführung derjenigen Primärquellen, die ursprünglich zu einem Reiseverlauf gehört haben, heute jedoch häufig in verschiedenen Reposituren eines Archivs oder gar in verschiedenen Institutionen aufbewahrt werden. Nach Abschluss der Erhebungsphase Ende 1999 kristallisierte sich ein Quellenkorpus von circa 100 Reisetagebüchern, 70 Briefkonvoluten und 30 umfangreichen Reiserechnungen heraus, die als Basis für die inhaltliche Analyse dienen.

Forschungskontexte: Historische Reisekultur - Selbstzeugnisse - europäischer Kulturtransfer

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Der primäre Bezugsrahmen, in den die inhaltlichen Analysen des Projekts eingebettet sind, ist der Sache nach die historische Reiseforschung selbst. Sie erlebt seit den frühen 1980er Jahren eine bis heute ungebrochene Renaissance und hat sich zu einem stetig expandierenden Forschungsfeld entwickelt. Für die zwischen 1700 und 1810 im deutschsprachigen Raum erschienenen Reiseliteratur liegt mittlerweile eine exzellente Online-Bibliographie hervor, die von Wolfgang Griep und seinen Mitarbeitern an der Forschungsstelle Historische Reisekultur an der Eutiner Landesbibliothek erarbeitet worden ist und für den genannten Zeitraum circa 12.000 Titel umfasst. [1]

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Beflügelt durch dieses bis heute nur ansatzweise durchdrungene Materialkorpus, hat sich die historische Reiseforschung primär mit (bereits zeitgenössisch) gedruckten Texten und deren Produzenten beschäftigt. Hingegen haben die handschriftlich überlieferten Reiseberichte ungleich weniger Aufmerksamkeit erfahren, wenngleich vor dem Hintergrund eines wachsenden Interesses an historischen Reiseberichten in jüngster Zeit wieder eine verstärkte Editionstätigkeit zu verzeichnen ist. Die Privilegierung des gedruckten Textes hat unübersehbar zu einer Marginalisierung jener Autorengruppen beigetragen, deren Reiseaufzeichnungen von vornherein nicht für den literarischen Markt bestimmt waren. Die Funktionszuweisungen und Adressatenbindung dieser Texte unterliegen anderen Kriterien, als sie für gedruckte Reiseberichte geltend gemacht werden können. Der Quellenbestand des Potsdamer Reiseprojekts trägt dazu bei, den Fokus der historischen Reiseforschung zu erweitern, indem nun auch vergleichende Untersuchungen zu Reisenden möglich werden, deren Texte nur für eingeschränkte Rezipientenkreise (höfische Öffentlichkeit, Familie, Standesgenossen) bestimmt waren.

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Des Weiteren hat die Analyse von Textzeugnissen jenseits professioneller Autorschaft nachhaltige Impulse von der Ego-Dokumentenforschung erfahren. Nach ersten methodischen Profilierungsversuchen in den Niederlanden in den späten 1950er Jahren hat dieser Forschungsansatz dort und in zahlreichen europäischen Ländern Projekte hervorgerufen, die unter archivalischen und quellenkundlichen Gesichtspunkten Pionierarbeit geleistet haben. Der Reisebericht steht mit den Selbstzeugnissen im klassischen Sinne (Memoiren, Biographie) in einem engen, gleichwohl keineswegs einfachen Zusammenhang: Der Bericht über eine Reise ist ohne ein erzählendes, beschreibendes und reflektierendes Autor-Ich schlechterdings undenkbar, insofern kann jede faktologische Reiseschilderung stets auch als biographischer Text gelesen werden. Die Frage, ob und in welchem Maße reisebezogene Schriftzeugnisse als Ego-Dokumente im Sinne Jacob Pressers zu betrachten sind, ist von den diversen Forschungsprojekten unterschiedlich beantwortet worden, was natürlich die Struktur der jeweils gebildeten Quellenkorpora nachhaltig beeinflusst hat: In der Dokumentation der niederländischen Ego-Dokumente der Frühen Neuzeit, die von der Projektgruppe um Rudolf Dekker erarbeitet worden ist, sind Reisetagebücher (mit Ausnahme von Logbüchern und Schiffsjournalen) systematisch verzeichnet worden und bilden mit annähernd 500 Nachweisen die zahlenmäßig größte Gruppe. [2] Harald Tersch hat in seinem Projekt über das autobiographische Schrifttum Österreichs in der Frühen Neuzeit mit Hinweis auf die "eigenständigen Traditionen und Rezeptionsformen" des Reiseberichts diese Gattung aus methodischen Gründen ausgeklammert. [3] Einen pragmatischen Mittelweg hat das Projekt zu den deutschschweizerischen Selbstzeugnissen 1500-1800 beschritten, indem Reiseberichte und -tagebücher in der Quellenerhebungsphase zwar nicht "explizit gesucht, zufällige Funde aber aufgenommen wurden". [4]

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Tatsächlich ist eine pauschale Vereinnahmung der in sich keineswegs homogenen Textsorte 'Reisetagebuch' als 'Selbstzeugnis' mit Problemen behaftet. Zahlreiche der vom Potsdamer Reiseprojekt eruierten Journale verdanken ihr Entstehen einem standesspezifischen Reisetypus, der durch eine hierarchische Abstufung zwischen dem (fürstlich-adligen) Protagonisten der Reise und dem nachgeordneten Tagebuchautor gekennzeichnet ist. So stammen die Journale über Kavalierstouren in der Regel aus der Hand des mitreisenden und beaufsichtigenden Hofmeisters und wurden als fortlaufende Berichterstattung noch während der Reise nach Hause geschickt. Nach Abschluss der Reise zu einer buchähnlichen Präsentationshandschrift zusammengefasst, bildete das adlig-höfische Reisejournal primär eine an die dynastische Mit- und Nachwelt adressierte Erfolgsbilanz einer prestigeträchtigen Reiseunternehmung und gehorcht als solche eigenen Schreibkonventionen. Diese haben mit jener Subjektzentriertheit literarischer Autorschaft, die sich gleichfalls im Laufe des 18. Jahrhunderts herauszubilden begann, kaum etwas zu tun. Die Frage, über wessen 'Selbst' ein solches hoch formalisiertes Reisejournal 'Zeugnis' ablegt - den Hofmeister, den Zögling oder die im Hintergrund agierenden Familienangehörigen und Standesgenossen - ist daher, wenn überhaupt, nur fallweise zu beantworten.

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Umso aufschlussreicher sind die Konstellationen, in denen der Protagonist zugleich als Tagebuchautor auftritt. Ließen etwa die Fürsten des 17. Jahrhunderts ihre Reisen im Sinne praktizierter Panegyrik von versierten Autoren nachträglich beschreiben, so häufen sich im späten 18. Jahrhundert die Fälle eigenhändig geschriebener fürstlicher Reisejournale. Gut dokumentiert ist der Fall Herzogs Karl Eugen von Württemberg, der ab 1783 seine zahlreichen Reisen selbst aufzeichnete. Die Fahrten in- und außerhalb des Reiches bilden hier eine Enklave autobiographischen Schreibens, das in auffälliger Weise mit dem privaten, repräsentationsfernen Charakter dieser Reisen korreliert. Den Umstand, dass zumal hochherrschaftliche Reisen während der gesamten Frühen Neuzeit besonders häufig verschriftlicht worden sind, kann sich die Ego-Dokumentenforschung insofern zu Nutze machen, als an dem Mobilitätsvehikel 'Adelsreise' häufig auch Angehörige nachgeordneter Stände partizipierten, die so in den Genuss privilegierter Schreibanlässe kamen. Verwiesen sei beispielsweise auf Tagebücher mitreisender Lakaien oder Hofdamen, die als Teilnehmer einer Fürstenreise dieses lebensgeschichtlich herausragende Ereignis für sich protokolliert haben.

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Das Potsdamer Projekt partizipiert schließlich an einem dritten Analysekontext, der seit Mitte der 1980er Jahre unter dem Stichwort Kulturtransfer-Forschung erheblich an Profil gewonnen hat. Gegenüber der älteren Kulturbeziehungs- oder Kultureinfluss-Forschung hebt das Konzept des Kulturtransfers ungleich stärker auf reziproke Austauschprozesse ab und sucht auf diese Weise das Deutungsschema homogener Nationalkulturen aufzubrechen. Der Quellenbestand des Potsdamer Projekts vermag sowohl die Theoreme als auch die empirischen Analysen der Kulturtransfer-Forschung insofern zu ergänzen, als die politisch-sozialen Eliten als Träger von Transferprozessen in den vorliegenden Studien bisher auffällig unterrepräsentiert sind. Der von diesen Schichten präferierte Reisetypus einer mehrere europäische Länder durchlaufenden Rundreise (Grand Tour) steht in auffälligem Gegensatz zu den bilateral orientierten Kulturtransfer-Studien, wie vor allem an dem intensiv erforschten Gebiet der französisch-deutschen Kulturbeziehungen im 18. und 19. Jahrhundert offenkundig wird. Die Itinerare der im Potsdamer Projekt dokumentierten Reisen verweisen hingegen sehr nachhaltig auf die kulturelle und kommunikative Bedeutung der vermeintlichen Transitregionen, wie die Niederlande und die Schweiz. Die Rekonstruktion dieser, von den 'Flurbereinigungen' der Nationalstaatenbildung noch unberührten multipolaren und kleinteilig strukturierten Topographie europäischer Kulturräume findet in den Reisezeugnissen der europaweit vernetzten Funktionseliten des Absolutismus wichtige Anhaltspunkte.

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Für die Nachzeichnung von Transferprozessen und den Nachweis kultureller Umorientierungen bieten die Reisejournale reichhaltiges Anschauungsmaterial. So wird die allmähliche Etablierung Englands als neues, mit Frankreich konkurrierendes Kulturmodell durch circa 30 gut dokumentierte Reisen nachvollziehbar. Die politischen Eliten des Alten Reichs fanden in den Selbstdarstellungsformen der englischen Oberschicht, etwa im Bereich der Gartenkunst, ein vielfach rezipiertes Anregungspotenzial, das die traditionelle Präferenz für die französische Hofkunst allmählich in den Hintergrund drängte.

Ergebnisformen

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Ein Hauptziel des Potsdamer Projekts besteht in der Rückgewinnung eines bedeutsamen Handschriftenkorpus, das für Forschungsansätze im Schnittbereich von historischer Reiseforschung, Selbstzeugnis-Forschung und Kulturtransfer-Forschung nutzbar gemacht werden kann. Ein beschreibendes Auswahlverzeichnis, das circa 100 Reisejournale und Briefkonvolute detailliert präsentiert und als Quellenrepertorium weitergehende Forschungen ermöglichen soll, wird gegenwärtig vorbereitet und soll Anfang 2003 erscheinen. Die Datenbank des Projekts mit gegenwärtig 4300 Datensätzen, denen jeweils eine Archiveinheit entspricht, wird nach Abschluss des Projekts online zur Verfügung stehen.

Veröffentlichungen

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Eine Liste mit den bisher vorliegenden Publikationen des Projekts ist auf der Website des Forschungszentrum Europäische Aufklärung abrufbar. [5] An dieser Stelle sei nur auf folgende Veröffentlichungen verwiesen:

Christoph Frank / Joachim Rees / Winfried Siebers / Hilmar Tilgner: Europareisen der politischen Funktionsträger des Alten Reichs (1750-1800). Reisen und Aufklärung in interdisziplinärer Perspektive, in: Früneuzeit-Info 10 (1999), 276-283.
Joachim Rees / Winfried Siebers / Hilmar Tilgner: Reisen im Erfahrungsraum Europa. Forschungsperspektiven zur Reisetätigkeit politisch-sozialer Eliten des Alten Reichs (1750-1800), in: Das achtzehnte Jahrhundert 26 (2002), 35-62.
Joachim Rees / Winfried Siebers / Hilmar Tilgner (Hg.): Europareisen politisch-sozialer Eliten im 18. Jahrhundert. Theoretische Neuorientierung, kommunikative Praxis, Kultur- und Wissenstransfer (Aufklärung und Europa 6), Berlin 2002.

Anmerkungen

1http://www.bibliothek-eutin.de/reisen/reiselit.htm
2Vgl. Rudolf Dekker: Ego-Dokumente in den Niederlanden vom 16. bis zum 17. Jahrhundert, in: Winfried Schulze (Hg.): Ego-Dokumente. Annäherung an den Menschen in der Geschichte (Selbstzeugnisse der Neuzeit 2), Berlin 1996, 33-57, hier: 41.
3Harald Tersch: Das autobiographische Schrifttum Österreichs in der Frühen Neuzeit - ein Projektbericht, in: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 102 (1994), H. 1-4, 409-413, hier: 411. Vgl. ferner den Projektbericht von Harald Tersch in dieser Ausgabe der "zeitenblicke".
4Sebastian Leutert / Gudrun Piller: Deutschschweizerische Selbstzeugnisse (1500-1800) als Quellen der Mentalitätsgeschichte, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 49 (1999), 197-221, hier: 207. Vgl. ferner den Projektbericht von Kaspar von Greyerz in dieser Ausgabe der "zeitenblicke".
5http://www.uni-potsdam.de/u/fea/reisen/reise.htm


Dr. Joachim Rees
Forschungszentrum Europäische Aufklärung
DFG-Projekt Enzyklopädische Europareisen politischer Funktionsträger
Gregor-Mendel-Straße 21/22
14469 Potsdam
rees@rz.uni-potsdam.de
http://www.uni-potsdam.de/u/fea/reisen/reise.htm

Empfohlene Zitierweise:

Joachim Rees: Die enzyklopädischen Europareisen der politischen Funktionsträger des Alten Reichs: Praktizierter Kulturtransfer 1750-1800, in: zeitenblicke 1 (2002), Nr. 2 [20.12.2002], URL: <http://www.zeitenblicke.historicum.net/2002/02/rees/index.html>

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ZEITENBLICKE ISSN: 1619-0459
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