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Zusammenfassung

An ausgewählten Beispielen wird dargestellt, mithilfe welcher Quellenarten Informationen über den Buchbesitz einzelner Personen oder ganzer Familien des rheinischen Adels in der Frühen Neuzeit zu gewinnen sind. Lassen sich die frühen Buchsammlungen vor allem über Nachlassinventare erschließen, haben sich seit Einführung der Fideikommisse auch reale Bibliotheksbestände über mehrere Generationen hinweg erhalten. Es wird diskutiert, ob die Anzahl der Bücher in einem Adelshaushalt Rückschlüsse auf den Bildungsstand der betreffenden Familie erlauben und in welchen Fällen die Bücher als Quellen für die Biographie ihrer Besitzer herangezogen werden können. Zudem werden die unterschiedlichen Funktionen der Bibliotheken in den Adelshaushalten nachgezeichnet: Oft waren nur wenige Bücher vorhanden, die im Alltag benötigt wurden, manche Bibliotheken standen in Bezug zur beruflichen Arbeit ihres Besitzers, andere dienten vor allem der Ausbildung der Kinder und nur die größeren lassen zusätzliche literarische oder wissenschaftliche Interessen erkennen. Abschließend wird auf die Rekonstruktion adliger Musikkultur anhand von erhaltenen Musikalien, Rechnungen und Inventarlisten sowie in Auktionskatalogen genanntem, mittlerweile veräußertem Bibliotheksgut eingegangen.

Zur Bildung des Niederadels

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Der Theologe und Schriftsteller Sebastian Franck [2] urteilte – seine voreingenommene Haltung nicht verhehlend – folgendermaßen über den Adel: "Sie treiben keine andere Hantierung als Jagen, Beizen, Saufen, Prassen, Spielen, sie leben von Renten, Zinsen und Gülten in Überfluß köstlich. Da ist nichts denn Rennens, Stechens, Turnierens, sein Schild, Stamm und Namen hoch Aufwerfens, Spielens, Kriegens, Hetzens, Herrschens, Müßiggehens, Übermut Treibens [...]". [3] Der Topos des "bildungsfernen Adels" und hier gerade des Niederadels in der Frühen Neuzeit wird mit derartigen Aussagen untermauert. [4] Doch stellt sich natürlich die Frage, in welchem Umfang ein solches Urteil akzeptiert und wie es überprüft werden kann. Neben der Untersuchung adliger Ausbildungswege, der Zeit, die junge Adlige mit Hauslehrern, in Schulen und an Universitäten, an Höfen und auf der Kavalierstour verbrachten, kann auch die Erforschung der Bibliotheken des Adels, und zwar vor allem der Büchersammlungen weltlicher Adliger, zu neuen Erkenntnissen führen. Adlige Kleriker wurden dagegen durch ihre geistliche Ausbildung unweigerlich an gelehrte Schriften herangeführt. [5]

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Der Versuch, über den Bücherbesitz des Adels zu einer Einschätzung seiner Bildung zu gelangen, ist jedoch schwierig, nicht zuletzt weil die entsprechenden Quellen in den Archiven – neben Katalogen vielfach Inventare, die einen Zugang zur adligen Sachkultur und natürlich zum Buchbesitz versprechen – bisher noch nicht systematisch ausgewertet worden sind. [6] Hinzu kommt, dass eine Bibliothek die Lektüre ihres Besitzers niemals vollständig widerspiegeln kann, weil im Zweifelsfall offen bleiben muss, welche Werke er daraus tatsächlich gelesen und genutzt, welche Bücher er geerbt und welche er selbst angeschafft, aber auch was er gegebenenfalls aus anderen Buchbeständen zur temporären Nutzung entliehen hat. [7] Allein wegen der ungleichen Vermögenssituation bestanden in Bezug auf den Umfang und die Qualität zudem große Unterschiede zwischen hoch- und niederadligen Buchbeständen. [8] Und wenn niedere Adlige in Fürstendiensten Zugang zu den Bibliotheken ihrer Dienstherren besaßen und auf den Erwerb umfangreicher eigener Bestände verzichten konnten, ist die Einschätzung ihres Bildungsstands vorwiegend auf Grundlage ihrer Bibliothek erst recht irreführend. [9]

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Eine singuläre Quellengruppe, die zur Ermittlung des Buchbesitzes des Niederadels um 1500 herangezogen werden kann, sind die 1525 erstellten Schadensersatzlisten des ritterschaftlichen Adels im Hochstift Bamberg, nachdem im Bauernkrieg 197 Adelsburgen von den aufständischen Bauern geplündert worden waren. Die Aufstellungen der Geschädigten enthalten neben den Bauschäden, den Verlusten an Erntevorräten und Mobiliar auch Hinweise auf Bücher. Von 58 Adelsfamilien, deren materieller Verlust dokumentiert ist, waren vermutlich nur acht Familien überhaupt im Besitz von Büchern, [10] in einigen Familien besaßen jedoch gleich mehrere Personen Bücher oder Bibliotheken. [11] Der durchschnittliche Umfang dieser einfachen Hausbibliotheken betrug drei bis zehn Bücher, die Buchsammlung des Domherrn Christoph von Seckendorff füllte jedoch eine ganze Truhe: "Item vill gutter Puecher, ein Truhen voll alß Totum corpus Iuris und vill andere Pucher dozugehörich. Auch partes Lyre vnnd vill andere Opera doctorum et scribentium supra sacram scripturam. Multos libros historiarum et poetarum vnd ist der meiste Teil gewest Venedischer vnd Leoner Truck vnd auff welsch schon saubern eingepunden. Schlag ich an vffs geringste vmb 70 fl." [12] Der Hauptteil der umfangreichen Bibliothek des Hans von Aufseß (1505–1550), die er in der Burg Freyenfels, dem Sitz seines Bruders Pankraz, aufbewahrt hatte, handelte über kanonisches, römisches und deutsches Recht und enthielt beispielsweise den Sachsenspiegel. Daneben besaß Hans von Aufseß lateinische Klassiker, die Bibel und Schriften Erasmus von Rotterdams, insgesamt ungefähr 60 Werke, "item andere vill mancherley Handellung Tewtscher geschriebenner Puecher althe Historie vnnd anders weltlicher dan zwu Truhen voll gewest". [13]

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Diese Quellen mit ihren Hinweisen auf einen insgesamt relativ geringen Buchbesitz belegen jedoch nicht unbedingt mangelnde Bildung des Adels. So formuliert Christine Reinle: "In einer primär mündlich geprägten Gesellschaft, wie es die mittelalterliche bis ins 15. Jahrhundert war, konnte Wissens- und Erfahrungsvermittlung ebenso wie der Genuß von Literatur durch Hören (und Schauen) erfolgen, ja selbst die Produktion komplexer Texte war nicht zwingend an die Verwendung von Schrift gebunden. Bücher transportierten eben nicht alles Wissen, sondern primär das gelehrte, theologisch geprägte, lateinische." [14] Abgesehen davon, dass nicht jeder Bücher brauchte, standen dem Erwerb oftmals die durchaus erheblichen Anschaffungskosten entgegen. Ähnlich verhielt es sich mit dem Studium, das einerseits im 16. Jahrhundert noch sehr kostspielig war, wenn es über Kenntnisse in den Artes liberales hinausgehen sollte, andererseits aber den meisten Adligen noch keine erkennbaren Vorteile einbrachte. [15]

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Anders als bei den Bürgerlichen diente die Ausbildung des Adels aber auch, nachdem das Studium weiter verbreitet war, nicht dem Erlangen eines wissenschaftlichen Abschlusses, da man sich nicht denselben Bewertungskriterien unterwerfen wollte, wie sie für die Bürgerlichen galten. Der adlige Bildungsweg war eher durch zeitlich begrenzte Studienaufenthalte gekennzeichnet, oft an mehreren Universitäten oder den normalerweise Adligen vorbehaltenen Ritterakademien [16] im In- und Ausland, oder fand im Rahmen der sogenannten Kavalierstouren statt, welche die jungen Adelssöhne an die großen italienischen und französischen Höfe führten und zum Erlernen von standesgemäßen Verhaltensweisen und Fähigkeiten wie Courtoisie, Reiten, dem Tanz, der Fechtkunst, und letztlich auch zur Knüpfung oder Pflege gesellschaftlicher Kontakte dienten. Reines Buchwissen stand nicht im Zentrum adliger Erziehung. [17]

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Zu Beginn der Frühen Neuzeit waren die humanistischen Bildungsanforderungen bereits so weit verbreitet, dass Lateinkenntnisse von einem fürstlichen und gräflichen Regenten erwartet wurden, auch wenn er aufgrund der Gelehrsamkeit seiner Räte nicht unbedingt darauf angewiesen war. Bereits wenig später war eine mehr oder weniger umfangreiche Ausbildung auch bei einem Großteil des niederen Adels üblich und erforderlich, wenn man sich für den Dienst als landesherrlicher Amtmann oder für ein Amt am Fürstenhof qualifizieren und gegen bürgerliche Räte durchsetzen wollte. Zumindest war die Fähigkeit, in der Volkssprache zu lesen und zu schreiben, zu Beginn der Frühen Neuzeit beim Adel fast allgemein verbreitet, auch die Kenntnis weiterer Fremdsprachen neben dem Lateinischen wurde immer bedeutender. Diese Entwicklung war die notwendige Voraussetzung für die tatsächliche Nutzung von Büchern. [18]

Zur Typologie niederadliger Büchersammlungen

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Der Erwerb von Büchern durch den Niederadel steht außerdem in enger Verbindung zur Zunahme von strukturierten Formen der Schriftlichkeit in der Verwaltung des adligen Grundbesitzes: dem Aufbau eines Rechnungswesens, dem Anlegen von Kopiaren, um besitzbezogen einen Überblick über Rechte und Abgaben zu erhalten, dem Führen von Protokollbüchern über die Schöffengerichtsverhandlungen. [19] Man darf sich die Bibliotheken des Niederadels jedoch im Normalfall nicht als umfangreiche Buchsammlungen vorstellen. [20] Sie enthielten in der Regel die notwendigen Hilfsmittel für die Berufs- und Lebenspraxis, also für die Stellung als Amtmann oder als Gerichtsherr, als Grundherr eines Dorfes mit Land- und Forstwirtschaft oder Viehzucht, als Inhaber des Jagdrechts – also einem typisch niederadligen Rollenprofil entsprechend.

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Eine solche Bibliothek setzte sich daher meist zu einem größeren Teil aus juristischen Werken, Büchern zur Besitzverwaltung sowie praxisbezogen zur Natur- und Arzneikunde zusammen, sie enthielt die Bibel, Gebet- und Liederbücher, zu denen, wenn der Besitzer eine Lateinschule besucht oder eine gewisse Zeit auf der Universität verbracht hatte, allgemeine Bildungsliteratur wie Grammatiken und kleine Enzyklopädien, adelsspezifische Erziehungslektüre, theologische Werke, aber auch solche antiker Dichter und Philosophen hinzukommen konnten – was dann wiederum auf die Kenntnis der lateinischen Sprache schließen lässt. Die niederadlige Büchersammlung ist aus diesen Gründen in der Regel dem Typ der "Hausbibliothek" zuzurechnen. [21] Sie unterschied sich aber, vor allem, wenn ihr Bestand über wenige Bände an reiner "Gebrauchsliteratur" hinausging, – das sollte nicht vergessen werden – einerseits in vielen Bereichen nicht von Bibliotheken bürgerlicher Leser und andererseits ist kaum ein verbindlicher "Bücherkanon" in adligen Haushalten nachzuweisen, wie Otto Brunner auf Grundlage der österreichischen Adelsbibliotheken annahm. [22]

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Adlige wie Bürgerliche informierten sich über Neuerscheinungen mithilfe von Messekatalogen, Buchhändler ließen ebenfalls Kataloge ihrer Lagerbestände mit Preisangaben drucken und schickten diese per Post auch an entferntere Kunden. Trotzdem war es natürlich für den Landadel schwieriger als für den Stadtbewohner, Bücher zu erwerben und über Neuerscheinungen informiert zu bleiben. [23] Größe und inhaltliche Ausgestaltung einer Adelsbibliothek hingen – wie erwähnt – immer auch von der finanziellen Leistungsfähigkeit der einzelnen Familie ab: Für die Anschaffung von repräsentativen Bänden wie Turnierbüchern und heraldischen Werken – die zur sogenannten Standesliteratur zählen [24] –, waren meist nicht die Mittel vorhanden, auch aufgrund von erbrechtlichen Teilungen, welche die wirtschaftliche Grundlage einer Familie gefährden konnten. Der systematische Bestandsaufbau einer Adelsbibliothek über Generationen hinweg war eigentlich erst möglich, nachdem im 17. Jahrhundert Fideikommisse die Besitzbasis der Familien erbrechtlich gesichert hatten. [25]

Beispiele adliger "Hausbibliotheken" im Rheinland

Der Buchbesitz Albrechts von Hüchtenbruck vom Beginn des 17. Jahrhunderts

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Als ein Beispiel für eine "Hausbibliothek" soll die Büchersammlung des Albrecht von Hüchtenbruck zu Gartrop (1597–1628) vorgestellt werden, der als brandenburgischer und pfalzneuburgischer Rat, Erbkämmerer des Herzogtums Kleve und Drost des Landes Dinslaken eine wichtige Position in der klevischen Regierung innehatte. [26] Im Archiv des Schlosses Gartrop bei Hünxe im Kreis Wesel ist ein notariell beglaubigtes Aktenkonvolut mit dem Titel "Inventarium von Haus Gartrop" überliefert, das 1628 kurz nach Albrechts Tod entstand. [27] Es umfasst die detaillierte Beschreibung des gesamten Besitzes von Viehbestand und Erntevorräten über die landwirtschaftlichen Geräte und den Hausrat hin zum Verzeichnis des Archivs und der Bibliothek, die 56 Werke zählte.

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Die Bücher sind im Inventar nach ihrer Größe aufgelistet: Es sind sieben im Folioformat, 19 im Quart- und 33 im Oktavformat, [28] die einzelnen Titel werden ohne erkennbare innere Ordnung genannt. Ihre begrenzte Anzahl erforderte keine Katalogisierung oder thematische Aufstellung. [29] Mehr als ein Drittel ist den theologischen Werken zuzurechnen. Daneben finden sich juristische, literarische, historische und naturwissenschaftlich-praktische Werke. Es gab ein Buch, das neben anderem auch Rezepte zur "Roßartzeney" enthielt, eine spanische Grammatik sowie aus dem Bereich der Erziehungsliteratur eine "Ritterliche Reuterkunst", und ein einziges Buch, das zu den repräsentativen Werken gezählt werden kann: ein Wappenbuch. Auffällig ist der relativ große Anteil von religiösem Schriftgut und von französischsprachigen Büchern.

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Trotz der bereits erwähnten Schwierigkeiten, anhand von Büchern Rückschlüsse auf die Persönlichkeit ihres Besitzers zu ziehen, sollen hier einige Überlegungen zum Bildungshintergrund Albrechts von Hüchtenbruck gewagt werden: Der klevische Adel in dieser Zeit war katholisch, aber reformatorischem Gedankengut gegenüber durchaus offen. Dies zeigt sich nicht nur an Albrecht von Hüchtenbruck selbst, der (wohl seinem Dienstherrn, dem Kurfürsten von Brandenburg, zuliebe) Protestant wurde, sondern ebenso an seinem katholisch gebliebenen Bruder Johann (1596–1615), Münsteraner Domherr, der weiterhin ein gutes Verhältnis zu ihm pflegte. [30] Es erstaunt daher nicht, dass sich in der Gartroper Bibliothek zwei Werke des Humanisten Konrad Heresbach befanden, der fünf Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts hindurch über maßgeblichen Einfluss am klevischen Hof verfügte und sich für eine tolerante Kirchenpolitik im Herzogtum Jülich-Kleve-Berg, aber auch für Verbesserungen in der Schulerziehung und der Landwirtschaft eingesetzt hatte. [31] Albrecht von Hüchtenbruck konnte vermutlich Latein, wie das Vorhandensein von Titus Livius und eines französisch-lateinischen Wörterbuchs nahe legt, seine Beschäftigung mit Theologie deutet ebenfalls darauf hin. Die katholischen Adligen in den Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg studierten in dieser Zeit oft an der Universität Pont-à-Mousson in Lothringen, einer französischsprachigen Jesuitenuniversität, die aber noch im Reichsgebiet lag. [32] Dies könnte unter anderem der Grund für das Vorhandensein der französischen Werke gewesen sein, deren Spektrum von der Theologie bis zur Literatur reichte, und auch den Ratgeber "Modus conscribendi epistolas gallice" mit einschloss. Die spanische Grammatik könnte der Verbesserung der eigenen Sprachkenntnisse zur Kommunikation mit spanischen Militärs gedient haben, die im Verlauf des spanisch-niederländischen Krieges (1568-1648) immer wieder auch am Niederrhein erschienen. Nördlich des Herzogtums Kleve – zu dem ja auch Gartrop zählte – lagen die Gebiete der späteren Republik der Niederlande, südwestlich das spanische Oberquartier Geldern. [33]

Die Bibliothek der Freiherren Raitz von Frentz am Ende des 17. Jahrhunderts

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Aufschluss über den Bücherbesitz der Familie Raitz von Frentz am Ende des 17. Jahrhunderts gibt wiederum ein Nachlassinventar. Es wurde Ende 1692 und Anfang 1693 nach dem Tod des Freiherrn Ferdinand Raitz von Frentz (gestorben 1692) angefertigt. Neben einem Missale Romanum in der "Capellen-Cammer", in dem auch "deren von Frenß Gebuhrtszeiten annotirt" waren, [34] gab es nur wenige Bücher auf Schloss Frens [35] wie das, allerdings weit verbreitete, zweibändige Werk "Georgica curiosa" des Wolf Helmhard von Hohberg (1612–1688) aus dem Jahr 1682 im Folioformat, [36] die "Historia poetica Lucretiae", oder ein "pergamen Psalterium mit schonen alten guldenen kunstreichen Figuren". [37] Zwischen der Kleidung des verstorbenen Freiherrn befand sich auch "ein alter kleiner Buchersack". [38]

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Der Hauptanteil am Buchbesitz wurde im Stadthaus der Familie, das in Köln innerhalb der Immunität des St. Apostelstifts lag, aufbewahrt. Neun Bücher und ein das Haus Garath betreffendes Kopiar im Folioformat sowie acht Bände im Quartformat werden mit Titeln genannt, von den Büchern im Oktavformat wurde nur ein einziges genau bestimmt, [39] alle anderen sind unter dem Titel "siebentzig Stuck Bucher in (Octa)vo et (Duodeci)mo in italianischer und frantzosischer Sprach. Item ein lateinisch- und deutscher Sprach einundzwantzig Stuck in (Octa)vo, so des Particulier-Inventarisirens nicht nothwendig befunden" zusammengefasst. [40]

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An Büchern, die vermutlich mit den Dienstaufgaben des Besitzers (oder seiner Vorfahren) in Zusammenhang standen, sind vorhanden: Bartholomaeus Cepollas "De iure emphiteutico", gedruckt in Straßburg 1596, "De arte et officio notariatus" des "Adamus Volckmannus", gedruckt in Frankfurt 1680, sowie die Jülich'sche Landordnung aus dem Jahr 1606, vielleicht auch das Werk "Wahrhafftig volnkommener Stallmeister", erschienen in Genf 1677.  [41] Daneben finden sich einige religiöse und historische Werke wie der antitürkische "Kriegshelm Christophori Boetii, Nurnberg 1687", [42] außerdem die "Fortification ou architecture militaire par Samuel Marcolais", erschienen 1627 in Amsterdam, und eine "Architecture militaire de anno 1661 mit Figuren". [43] Der Standesliteratur kann man "Antonii Guevarra Lustgarten, Leipzig 1619" [44] – einen Fürstenspiegel – und die "Ritterkunst Joannis Jacobi von Wollenhausen, Francofurti 1616" zurechnen. [45] Das "Groß Kreuterbuch Bartholomaei Karrichters, Francofurti 1673" [46] sowie das "Distillir- und Artzneybuch Conradi Khunrath, Hamburg 1623" stehen im Zusammenhang mit den Aufgaben der adligen "Hausfrau", "Christophori Jacobi Liebens Reithbuch, Leipzig 1665" möglicherweise mit der Erziehung der Kinder. [47] Der Unterhaltung dagegen diente wohl "La fortuna. Canto del Cavallier Marino". [48] Das äußerst ausführliche Inventar von Schloss Frens aus dem Jahre 1577 nennt abgesehen von mehreren Rechnungsbüchern und einem "Boich belangendt die Zinßen deß Hauß Frentz", also Verwaltungsschriftgut und kein eigentliches Bibliotheksgut, gar keine Bücher. [49]

Abb. 1

Die Bibliothek der Familie Wolff Metternich im 18. Jahrhundert

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Als ein Beleg für das weit gefasste und eher außergewöhnliche Interesse einer Adelsfamilie an Literatur und Bildung [50] soll eine Rechnung für den Kauf von Büchern unterschiedlicher Art aus dem Jahr 1724 herangezogen werden. Sie liegt im Archiv der Familie Wolff Metternich zur Gracht, die jedoch keine typisch niederadlige Familie darstellt. [51] Käuferin der Bücher war die verwitwete Freifrau Eleonora Anna Maria Wolff Metternich (1679–1755). [52] Neben einer Reihe von Nachschlagewerken erwarb sie theologische und historische Werke sowie zehn repräsentative Bände. [53] Die Rechnung in Höhe von 649 Écus und einem Sol, [54] deren Datierung sich aus zwei beiliegenden Quittungen [55] erschließen lässt, nennt 20 großenteils französische Buchtitel, die insgesamt 83 Bände umfassten, zusätzlich zu den zehn erwähnten, sehr kostspieligen Werken über die Ausstattung der französischen Königsschlösser, die fast die Hälfte des Kaufpreises – nämlich 300 Écus – ausmachten. Die Aufstellung trägt den Titel: "Catalogue des livres, que Sa Excellence Madame la Baronne de Metternich a acheté a la Cour", der Rückvermerk lautet: "Catalogue gekauffter Bucher zu Bonn auß der churfurstlichen Bibliotheque" und erhellt somit den Hintergrund dieses Bücherkaufs. Die genannten Bücher erscheinen auch im weiter unten behandelten Inventar von 1741 und dem undatierten Katalog der Metternicher Bibliothek.

Abb. 2

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Nachdem der Kölner Kurfürst Joseph Clemens am 12. November 1723 verstorben war, wurde sein gesamter Nachlass aufgenommen. Das in diesem Zusammenhang entstandene Inventar [56] verzeichnet auch seinen in zwei Räumen des Bonner Schlosses aufbewahrten Buchbestand, der mit den anderen Besitztümern zum Abbau seiner hohen Schulden verkauft werden sollte. Mit Ausnahme von zwei recht allgemein beschriebenen Posten ("grands pièces" und "grands tableaux") lassen sich alle auf der Grachter Bücherliste genannten Werke darin wiederfinden.

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Die Aufstellung der von Eleonora Wolff Metternich erworbenen Bücher weist an einem Beispiel auf die gängige Praxis hin, Bücher im Buchblock oder in einfachen Papiereinbänden zu verkaufen: Ein Lexikon wird ausdrücklich als nicht eingebunden bezeichnet. [57] Die anderen Bücher waren, da vom Kurfürsten genutzt, vermutlich nach seinem Geschmack mit Einbänden versehen worden. Je nach vorhandenen Geldmitteln und je nach dem beabsichtigten Grad der Repräsentativität, den eine Bibliothek erfüllen sollte, [58] waren die Einbände mehr oder weniger aufwendig und kostspielig gestaltet, oft mit dem Wappen des Besitzers verziert. [59] Ebenfalls aus Gründen der Repräsentativität wurden einzelne, besonders kostbare Werke zuweilen außerhalb der Bibliothek aufbewahrt und ausgestellt, wie der "Atlas Gerhardi Mercatoris de Anno 1623" im großen Saal von Schloss Gracht. [60]

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Dass die Freiherren und späteren Grafen Wolff Metternich tatsächlich über eine außerordentlich gut ausgestattete Bibliothek verfügten, zeigt das Inventar, das im Sommer und Herbst 1741 nach dem Tod des Grafen Franz Joseph Wolff Metternich (1710–1741) erstellt wurde. [61] Es nennt neben allen anderen Besitzungen zunächst das Missale in der Kapelle [62] und auch die (wenigen) vorhandenen Bücher und Kupferstiche im Schreibkabinett des Schlosses Gracht, allerdings vollkommen ungeordnet. [63] Der hauptsächliche Buchbestand befand sich im Metternicher Hof, dem Bonner Stadtsitz der Familie. [64] Im Studierzimmer gab es "ein dannene Registratur fur Bucher und ein fur Brieffschafften", [65] drei Bücher lagen in der Kapelle, [66] die meisten befanden sich erwartungsgemäß in der Bibliothek. Das Inventar listet die Werke nach drei Größen geordnet auf – Folio, Quart, Oktav und kleiner –, innerhalb dieser Abschnitte alphabetisch sortiert und jeweils mit Anzahl der zugehörigen Bände. [67] In der Bibliothek befanden sich demnach 241 Werke in Folio, bestehend aus 401 Bänden und fünf nicht gebundenen Blöcken, [68] 201 Werke im Quartformat, bestehend aus 282 Bänden und 12 nicht eingebundenen Buchblöcken, [69] schließlich aus 307 Werken im Oktav- oder in anderen kleinen Formaten, bestehend aus 456 Bänden und 35 nicht gebundenen Blöcken. [70]

Abb. 3

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Die Bibliothek enthielt dem Inventar zufolge viele juristische Werke, beispielsweise "Knipschild, De fidei commissis familiarum nobilium", [71] religiöse – so die Bibel auf lateinisch, französisch und deutsch, "Lutheri Tischreden, gedruckt zu Gena 1591", oder auch das verbreitete "Himmlische Palmgärtlein" des Wilhelm Nakatenus [72] – dann historiographische Werke wie die "Cöllnische Cronick", die "Histoire du Cardinal de Richelieu" oder die hochmittelalterliche Chronik Ottos von Freising, [73] aber auch Titel zur antiken Geschichte, klassische [74] und philosophische Literatur, Reiseliteratur, [75] Atlanten, verschiedenste Lexika, repräsentative und didaktische Werke wie die "Reithschull frantzösisch" in einem Band, "La pairfaite cannoissance des chevaux, ohneingebunden" von Saunier, "L'art de plaire dans la conversation" oder "Scotti Cursus matematicus", [76] außerdem ein der Standesliteratur zuzurechnendes Turnierbuch [77] und "Rittershusii Genealogia imperatorum, regum, ducum, comitum, 1664". [78] In geringem Umfang gab es auch Unterhaltungsliteratur wie die "Pièces galantes" im Oktavformat in vier Bänden oder Corneilles "Poèmes dramatiques" in fünf Bänden, [79] außerdem ein Werk namens "Plante amour. L'Art de connoitre les femmes". [80] Französische und lateinische Werke waren zahlreich vertreten.

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Aus der Metternicher Bibliothek in Bonn, deren Größe ein Ordnungsinstrument erforderlich machte, hat sich ein Katalog erhalten, der vermutlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt wurde [81] und einige Nachträge in dunklerer Tinte enthält. Er ist alphabetisch aufgebaut, die Werke sind nach den ersten beiden Buchstaben des Verfassernamens oder des Titels gruppiert. [82] Da man Raum für Ergänzungen lassen wollte, sind viele Seiten nicht oder kaum beschriftet. Neben zahlreichen, aber längst nicht allen Titeln finden sich Großbuchstaben und Zahlen – die Signaturen, mit deren Hilfe die Bücher in der Bibliothek aufzufinden waren – meist auch Angaben zu ihrer Größe. "A"-Signaturen wurden nur für Folianten vergeben, mit "B" wurden nur quartformatige Bände, mit "C" das Duodezformat und mit "D" Bände in Oktavgröße bezeichnet. Dieses System der Aufstellung diente einerseits der optisch ansprechenden Einbeziehung der Bücher in die Gesamtgestaltung des Raums, andererseits sparte es Platz. [83]

Abb. 4

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Ein undatierter Entwurf für die Aufstellung der "Bücher in der Bibliotheque zu Bonn" sieht dieselbe Anordnung vor. Er bezog sich zwar nur auf einen Teilbestand, nämlich ausschließlich auf zivilrechtliche Werke, die alle in weißes Leder eingebunden waren, jedoch legen die Inventare und die Randbemerkungen im Katalog die Vermutung nahe, dass auch alle anderen Bücher in dieser Form präsentiert wurden: In den drei unteren Regalfächern sollten demzufolge die Folianten aufgestellt werden, in den Fächern darüber alle Werke im Quartformat. Über diesen wiederum sollten die Bände im Oktav- und Duodezformat stehen. [84]

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Bereits das Inventar, das man nach dem Tod Johann Adolphs (II.) Wolff Metternich (1651–1722) anfertigen ließ, gibt Hinweise auf einen umfangreichen Buchbestand, der sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch im Kölner Stadthaus der Familie befand. So lag im Bonner Haus, in dem es offenbar nur zwei Bücher gab, [85] ein "Index librorum in bibliotheca Metternichiana Coloniae reperibilium", [86] auf den nicht näher eingegangen wurde. Im Kölner "Metternicher Hoff" wurde zwar das "Zimmer vor der Bibliothec-Kammer" erwähnt, [87] über Bibliothek und Buchbestand erfährt man aber nichts, denn "das Inventarium Bibliothecae ist eben nicht zu finden gewesen, und alßo die Zusag geschehen, solches auff Befinden ad hocce Inventarium bringen zu lassen". [88] Auf Schloss Gracht gab es nur ein Missale Romanum [89] und "einige im Collnischen Inventario begriffene Bucher", [90] die leider nicht näher bestimmt wurden, im Kabinett des Verstorbenen.

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Auf eine wichtige Funktion der Bibliotheken innerhalb der Familie weist der Grundriss eines projektierten Neubaus des Schlosses Gracht der Freiherren Wolff Metternich in Liblar (heute Teil von Erftstadt) aus der Zeit um 1720 hin. [91] Die Bibliothek sollte sich ihm zufolge im ersten Obergeschoss befinden, das vorwiegend dem Familienleben, weniger der Repräsentation diente. Auf der rechten Seite war der Trakt mit den Schlafräumen der Erwachsenen geplant, in der Mitte neben einem Saal und den Aufbewahrungskammern für wertvollen Hausrat wie Silber und Leinwand der recht klein bemessene Bibliotheksraum und im linken Flügel die Zimmer der Kinder, des Hauslehrers ("Preceptor vor junge Herschaften") und das Unterrichtszimmer. Die Annahme ist naheliegend, dass sich die Bibliothek bewusst in der Nähe des Unterrichtszimmers befinden sollte, weil sie in die Ausbildung der Kinder einbezogen war.

Die Bibliothek als Studienbibliothek für die standesgemäße Erziehung

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Erziehungsliteratur und Verhaltensratgeber finden sich in fast jeder Adelsbibliothek, so beispielsweise das Werk "Libro del Cortegiano" von Baldassare Castiglione [92] aus dem Jahre 1528 oder später dasjenige von Louis-Antoine de Caraccioli, [93] "Le véritable Mentor", 1759 im Original und 1766 in deutscher Übersetzung des Pedro Obladen erschienen: "Der wahre Mentor oder der kluge Hofmeister in Erziehung adelicher Jugend". Der christliche Weltmann war hier das erzieherische Ideal. Zu den Aufgaben des Mentors rechnete Caraccioli auch die Zusammenstellung einer idealtypischen "petite bibliothèque", die zur standesgemäßen Ausstattung eines jungen "homme du monde" gehöre. [94] Diese "sollte eine Art Musterbücherei sein, die den literarischen Rahmen der Lektüre in den Lehrjahren der adligen Jugend absteckte". [95] Den Katalog einer solchen Studienbibliothek für die Altgrafen Joseph (1773–1861) und Franz (1775–1826) zu Salm-Reifferscheidt-Dyck mit 367 Titeln hat Heinke Wunderlich anhand von Quellen aus dem Archiv Schloss Dyck rekonstruiert. [96] Abbé Jacob, der Hofmeister und Geistliche, plante im Auftrag der Mutter der beiden Altgrafen, der verwitweten Regentin Maria Augusta von Dyck (1743–1805), deren standesgemäße Erziehung und Ausbildung von ihrem elften bis zum 18. bzw. vom neunten bis zum 17. Lebensjahr. Er begleitete sie jeweils zwei Studienjahre in Brüssel, Paris und Wien, führte über alle Ausgaben Buch und berichtete beinahe täglich über ihre Lernfortschritte. [97] Aus den Listen der angeschafften Bücher konnten 356 verifiziert werden, von denen im Jahre 1984 in Dyck noch 152 Titel vorhanden waren, hiervon 46 mit dem handschriftlichen Besitzvermerk Josephs zu Salm-Reifferscheidt-Dyck. [98]

Vererbung von Bibliotheken: Rekonstruktion von Erbwegen und Bibliotheken als Fideikommissgut

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Bibliotheken waren wie Adelsarchive nicht ortsfest, sondern konnten als Teil des mobilen Familienbesitzes transportiert und natürlich auch vererbt werden, wie das Schicksal der Bibliotheken der Reichsgrafen von Hatzfeldt zeigt. Sebastian von Hatzfeldt-Crottorf (gestorben 1631) wurde 1569 auf dem Renaissanceschloss Crottorf bei Friesenhagen am nördlichen Rand des Westerwalds geboren; durch Studien in Marburg, Köln, Straßburg, Basel und Tübingen hoch gebildet, trug er auf Schloss Crottorf eine für seine Zeit außergewöhnliche Bibliothek mit über 400 Büchern zusammen. [99] Der Katalog aus der Zeit um 1684 verzeichnet 354 Werke in der Crottorfer Bibliothek, jedoch waren vor der Plünderung des Schlosses im Jahr 1631 bereits Bücher in den Hatzfeldt'schen Hof in Köln gebracht worden. Sebastians Sohn Hermann von Hatzfeldt-Crottorf-Gleichen (1603–1673) bestimmte in seiner Majoratsordnung von 1662, dass die Kölner Bibliothek nicht aus dem Stadthaus entfernt werden dürfe und nur dort zu benutzen sei. Sie umfasste 1694 bereits circa 1600 Bände. Aber auch die Crottorfer Bibliothek war weiterhin von Bedeutung: 1726 wurde nach dem Tod der Gräfin Anna Elisabeth von Hatzfeldt, geborene von Kesselstatt, unter anderem ein Verzeichnis des umfangreichen Buchbesitzes aufgenommen. [100]

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Sebastians Söhne Melchior (1593–1658), der spätere kaiserliche Generalfeldmarschall, Franz (1603–1642) und Hermann erwarben im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges fränkische, thüringische und schlesische Besitzungen. [101] Nachdem Franz 1631 zum Bischof von Würzburg und 1633 zum Bischof von Bamberg gewählt worden war, wurde das fränkische Schloss Haltenbergstetten zu einem der Hatzfeldt'schen Hauptsitze. Dort befand sich eine seit spätestens 1665 zum Fideikommiss gehörende Bibliothek, die 1685 aus insgesamt 1537 Büchern bestand, davon 467 italienischsprachige, 122 theologischen, 195 philosophischen und 95 juristischen Inhalts. Neben 175 historischen und 178 kosmographischen Titeln handelten 305 Bücher von Mathematik und Medizin. Nach Schloss Waldmannshofen, einem brandenburg-ansbachischen Ritterlehen, das Melchior und Hermann von Hatzfeldt 1637 gemeinsam erworben hatten, ließ Melchior einen Teil der von den Schweden verschleppten Würzburger Universitätsbibliothek bringen sowie ungefähr 100 Bände polnischer Provenienz. Weitere Bücher kamen 1665 und 1666 aus Haltenbergstetten nach Waldmannshofen, ebenso nach 1726 der größte Teil der Bibliotheken aus Crottorf und aus dem Hatzfeldter Hof in Köln. Die Bibliothek in Waldmannshofen wurde 1667 als Bestandteil des Fideikommisses zur Familienbibliothek aller Hatzfeldter Linien bestimmt, manche der zu integrierenden Teilbestände befanden sich jedoch noch an anderen Standorten. Offenbar erst seit Ende des 18. Jahrhunderts beherbergte sie auch die restlichen Teile der Familienbibliothek, die noch in Haltenbergstetten untergebracht waren. [102]

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Als 1794 mit dem Tod des 21-jährigen Friedrich Karl Franz Kajetan (1773–1794) die Linie der Reichsgrafen Hatzfeldt-Crottorf-Gleichen erlosch, gelangte die Hatzfeldt'sche Familienbibliothek als Erbe an dessen Onkel Damian Hugo Erwein Reichsgraf von Schönborn. [103] Die ungefähr 1400 Bände der Familienbibliothek und 60 Bücher aus dem Besitz einzelner Familienmitglieder wurden zunächst nach Schloss Gaibach gebracht, später in die Bibliothek des Hauses Schönborn in Pommersfelden in Oberfranken integriert. Mehr als 1537 Bände daraus werden noch heute dort verwahrt. [104]

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Auf Schloss Crottorf existiert heute auch wieder eine umfangreiche Bibliothek mit circa 10.000 Bänden, davon circa 700 aus dem Zeitraum 1584 bis 1700. Ungefähr 50 von ihnen sollen aus den Bibliotheken des 17. Jahrhunderts in Crottorf und im Hatzfeldter Hof in Köln stammen, vier davon waren nachweislich im Besitz Sebastians von Hatzfeldt (gestorben 1631). Die Hälfte der noch vorhandenen Bücher gehörte Franz Ludwig Graf von Hatzfeldt-Schönstein zu Trachenberg (1756–1827), darunter zahlreiche juristische Werke zur napoleonischen Gesetzgebung und sehr viel "schöngeistige" Literatur. [105] Im Testament Franz Ludwigs aus dem Jahr 1820 wird die Schönsteiner Bibliothek als zum Fideikommiss gehörig bezeichnet, [106] im Testament seines Sohns Maximilian (1813–1859) wurde 1823 verfügt, dass auch Musikalien und Musikinstrumente der Familie auf Schloss Schönstein aufzubewahren seien. [107] Bereits das Testament des Hermann von Hatzfeldt zu Wildenburg (gestorben 1600) und seiner dritten Ehefrau Margaretha (gestorben 1598), Erbin von Schönstein, von 1594 erwähnt eine recht umfangreiche Bibliothek Hermanns, die unversehrt den männlichen Erben des Hauses Hatzfeldt-Schönstein zustehen sollte. [108]

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Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Büchersammlungen des Niederadels vorwiegend dem Typ der Hausbibliothek entsprechen und einen Bezug zum Leben des adligen Grund- und Gerichtsherrn besitzen. Sie konnten neben ihrer Funktion als Gebrauchsbibliothek, unter anderem auch für Dienst- und Ausbildungszwecke, ebenso der Repräsentation dienen. Die Bibliothek der Familie Wolff Metternich lässt sich nach Pleticha der Gruppe der "umfassenden Gebrauchsbibliotheken" mit einigen hundert Bänden zuordnen, in denen sich Informationen zu den meisten Themen finden ließen. Diejenige der Familie Hatzfeldt nähert sich in ihrem Umfang bereits der Gruppe der "polyhistorischen Bibliotheken" an. [109] Zum Aufspüren solcher Buchbestände sind jeweils die Erbwege innerhalb der Familien nachzuvollziehen.

Bibliotheken als historische Quellen für Adelsbiographien

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Die Individualität ihrer Besitzer ergibt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, einer Büchersammlung ein charakteristisches Profil zu geben. Hauptsächlich zwei unterschiedliche Perspektiven sind zu benennen: Zum einen zielt der Blick auf das Einzelwerk, das durch seine Einzigartigkeit und seine Aussagekraft zur Geschichtsquelle werden kann. Hier sei als Beispiel auf das Gebetbuch des Gobelinus von Kempis in der Bibliothek der Kölner Patrizierfamilie von Kempis hingewiesen. Das heute in der Bibliothek von Haus Rankenberg bei Bornheim befindliche gedruckte Gebetbuch des 1565 verstorbenen Vorfahren ist nicht so sehr als Druckwerk bedeutend, sondern vielmehr, weil es von 1544 bis 1793 über etliche Generationen hinweg als Familienchronik geführt wurde und der adligen Memoria diente. [110] Ebenfalls auf das Einzelwerk zielt das Porträt Maximilians von Kempis (1757–1823) in der Ahnengalerie der Herren von Kempis, das kurz vor seinem Tod 1823 von dem angesehenen Porträtmaler Kaspar Benedikt Beckenkamp gemalt wurde. [111] Es zeigt ihn mit dem 1822 erschienenen Werk "In Sachen der Rheinprovinz und in eigenen Angelegenheiten" von Johann Joseph Görres. Dieses Buch auf dem Porträt unterstreicht deutlich Maximilians von Kempis eigene Kritik an der preußischen Restaurationspolitik im Rheinland. [112]

Abb. 5

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Zweitens kann die Summe der Bücher betrachtet werden, die einer bestimmten Person zuzuordnen sind und innerhalb einer Adelsbibliothek eine eigene Sammlung darstellen. [113] Sie können als Quellen für eine "Geistesgeschichte des Rezeptiven" dienen, wie es Otto Brunner formuliert hat. [114] Anhand von gedruckten Exlibris oder Supralibros und der Gestaltung der Einbände, anhand von handschriftlichen Besitzereinträgen und Randbemerkungen, anhand der Gebrauchsspuren sind im Sinne der Provenienzforschung Rückschlüsse auf den Sammler möglich. [115] Es ist jedoch zugleich kompliziert und gewagt, den inhaltlichen oder kulturhistorischen Wert von Bibliotheken oder Teilen derselben nur anhand der in den Regalen aufgereihten oder in Inventaren erwähnten Bücher – wie oben am Beispiel Hüchtenbrucks – zu bestimmen und so auf literarische Interessen oder politische Ansichten eines Sammlers schließen zu wollen. Weitere Quellen wie Selbstzeugnisse, die über literarische Interessen Auskunft geben können, sollten idealerweise hinzugezogen werden. Festzuhalten ist jedoch, dass auch äußerlich unscheinbare Büchersammlungen, selbst wenn sie keine wertvollen Einzelwerke enthalten, in ihrer Gesamtheit zu aussagekräftigen Quellen für die Biographie einer Persönlichkeit werden können, insbesondere, wenn sich deren Lektüre in Unterstreichungen oder Randnotizen niedergeschlagen hat. Da solche Sammlungen einen eigenen, nicht zu unterschätzenden Stellenwert haben, soll im Folgenden auf einige Beispiele genauer eingegangen werden. [116]

Abb. 6

Bibliothek Schloss Arenfels und Gräfin Wilhelmine von Westerholt-Gysenberg (1757–1820)

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1849 erwarb Friedrich Ludolf Graf von Westerholt (1804–1869) von den in Finanznöte geratenen Grafen von der Leyen das Schloss Arenfels bei Bad Hönningen inklusive der dort befindlichen Leyen'schen Bibliothek. [117] Von dieser Bibliothek ist ein Katalog aus dem Jahr 1789 mit 907 Titeln überliefert, der zeigt, dass sie neben Erziehungswerken, Reisebeschreibungen, Belletristik und Kameralistik zu einem großen Teil aus juristischen und historischen Werken bestand, aber wenig theologische Schriften enthielt. [118] Sie wurde in die Westerholt'sche Gesamtbibliothek integriert, deren Katalog 1875 ungefähr 3000 Titel zählte und einen starken Zuwachs an Unterhaltungswerken anzeigt. [119] Im Zuge ihrer Versteigerung 1951 blieben drei Buchkomplexe erhalten. Ein kleinerer Teil, der sich vor allem aus Bänden im Oktavformat zusammensetzt, bildet die Sammlung Westerholt in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, wo 1961 zwei der drei Teilbestände vereint wurden. [120] Ein weitaus größerer Teil mit circa 2500 Titeln gelangte in das Stadtarchiv Bottrop. Erst vor kurzem wurde dieser Buchbestand mithilfe der Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung von der Arbeitsstelle "Historische Bestände in Westfalen" der Universitäts- und Landesbibliothek Münster erschlossen – als Beispiel einer adligen Gebrauchsbibliothek und Sammlung zur Unterhaltungsliteratur. Der Katalog ist auch online zu nutzen. [121]

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Hauptsächliche Schöpferin dieser Büchersammlung des Zeitraums von 1770 bis 1830 ist Wilhelmine Friederike Gräfin von Westerholt-Gysenberg (1757–1820). Die überlieferten Rechnungen im Familienarchiv in Alst sowie die Eintragungen in Kundenjournalen bzw. Kundenkreditjournalen Münsteraner Buchhändler und Buchbinder zeigen, dass die Gräfin seit ihrer Heirat im Alter von 14 Jahren bis kurz vor ihrem Tod 1820 zahlreiche Bücher erworben hat, die meisten in den Jahren zwischen 1780 und 1805. Im Durchschnitt waren dies jährlich 30 bis 50 Titel im Wert von 40 bis 70 Reichstalern. Erstaunlich an dieser Bibliothek ist die Fülle von Aufklärungsschriften und Trivialliteratur, das heißt Romanen und anderen Werken, die vor allem der Unterhaltung dienten. [122]

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Gerade in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Literaturgattung des Trivialromans im Vergleich mit Schriften ernsthafteren Inhalts zwar immer beliebter, [123] die entsprechenden Werke sind jedoch insgesamt nur in wenigen Bibliotheken bzw. in nur geringer Anzahl nachweisbar. Dies liegt daran, dass man solche Bücher oft nicht selbst anschaffte, sondern auslieh. [124] Zudem überging man sie bei der Inventarisierung ganzer Haushalte gerne, sei es, weil man ihren Besitz nicht dokumentieren wollte, sei es, weil man sie für wertlos hielt. [125] Die Zunahme dieser Art von Literatur und damit verbunden des Lesens zum reinen Vergnügen hing auch mit der veränderten Wahrnehmung der Aufgabe von Bibliotheken in der Barockzeit zusammen, darunter diejenige, ihren Besitzer zu erfreuen. [126]

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Zuvor, aber teilweise auch noch im 18. Jahrhundert und später, war die Lektüre von Unterhaltungsliteratur allgemein, insbesondere jedoch durch Frauen, kritisiert und abgelehnt worden, da man vermutete, eine zum Vergnügen lesende Frau vernachlässige ihre Pflichten als "Hausfrau", nehme charakterlichen Schaden oder stelle zu hohe Ansprüche an ihr eigenes Leben und Umfeld. [127] Gerade die Romane, oft sogar mit moralisch-didaktischem Schwerpunkt, sprachen aber die Frauen an, da sie wenig Bildung, abgesehen von der Fähigkeit zu lesen, voraussetzten. Hatten Frauen Interesse an ihrer persönlichen Weiterbildung, wie Wilhelmine von Westerholt, und zudem die finanziellen Möglichkeiten dazu, finden sich in ihren Bibliotheken zusätzlich Sachbücher, die man jedoch auch über Lesegesellschaften oder Leihbüchereien beschaffen konnte. Wilhelmine von Westerholts Büchersammlung kann wohl der Gruppe der "aufgeklärten Frauenzimmerbibliotheken" zugeordnet werden, in denen es zeitgenössische Belletristik, historische und theologische Werke sowie Zeitschriften gab. [128]

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Grammatiken, Lese- und Mathematikbücher, antike Schriftsteller und historische Werke, die ebenfalls von der Gräfin Westerholt erworben wurden, dienten vermutlich größtenteils dem Unterricht der Kinder. Periodika wie die zwischen 1785 und 1803 erschienene, weit verbreitete Jenaer "Allgemeine Litteraturzeitung", ein Rezensionsjournal, [129] oder die zwischen 1789 und 1800 publizierten "Annalen der britischen Geschichte", aber auch viele Schriften über die Französische Revolution und die zeitgenössische Politik oder auch Gartenbücher und Reiseliteratur lassen erkennen, dass die Gräfin Westerholt und ihr Mann an den aktuellen geistigen Entwicklungen ihrer Zeit Anteil nahmen. Viele englische Werke in Originalausgaben und Übersetzungen, Romane wie auch Sachliteratur, zeigen auch in dieser Bibliothek, dass die begeisterte Rezeption englischer Literatur in Deutschland um 1800 auf ihrem Höhepunkt angelangt war. [130]

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Die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den Bibliotheken adliger Männer und denjenigen ihrer Ehefrauen erklären sich einmal aus den unterschiedlichen Aufgabenbereichen, hängen aber auch mit der nicht gleichermaßen gründlichen Ausbildung zusammen. So waren die Büchersammlungen adliger Frauen meist mit vorwiegend deutscher Literatur bestückt, nämlich solcher, die für die Haushaltung und für die medizinische Versorgung der Familienangehörigen sowie zur Erbauung oder auch zur Kindererziehung herangezogen werden konnte. [131] Im Bedarfsfall legten adlige Frauen "Gebrauchswerke" auch selbst an, wie das Beispiel der Freifrau Katharina Charlotte Ernestine Raitz von Frentz, geborener von Velbrück zu Garath (gestorben 1690), Ehefrau des Freiherrn Ferdinand Raitz von Frentz auf Schloss Frens (1625–1692), zeigt. Das nach dem Tod Ferdinands 1692 angefertigte Inventar nennt ein handschriftliches Buch im Quartformat, in das Katharina selbst Mitteilungen "von allerhandt Medicinalien" eingetragen hat, ein weiteres handschriftliches Buch betreffend Haushaltungssachen, außerdem ein "Pferdtsmedicinal alt Buchlein in Deutsch" im Oktavformat. Diese Bücher wurden wohl nicht als eigentliches Bibliotheksgut betrachtet und befanden sich daher bei den "Brieffschafften" in einem "klein schwartz Kuppfer". [132]

Bibliothek Schloss Stammheim und die Brüder Franz und Franz Egon Freiherren von Fürstenberg (1729–1810 und 1737–1825)

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Die Bibliothek der Freiherren und seit 1840 Grafen von Fürstenberg-Stammheim – Stammheim liegt rechtsrheinisch im Kölner Norden – gelangte 1904 als Dauerleihgabe, 1988 dann durch Kauf an die Universitätsbibliothek Münster. Von den ursprünglich 10.500 Titeln (ungefähr 22.000 Bänden) ist nach Kriegsverlusten noch ungefähr ein Viertel, das heißt circa 5200 gedruckte Bände und 86 Manuskripte (105 Bände), vorhanden. Der vierbändige handschriftliche Katalog aus dem 19. Jahrhundert ist erhalten und enthält Vermerke, welche Bücher an die Universitätsbibliothek abgegeben wurden. Der größte Teil der Bibliothek stammt aus dem 18. Jahrhundert. [133]

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Hervorzuheben ist – obwohl zahlreiche Familienmitglieder [134] an Aufbau und Ausstattung der Bibliothek beteiligt waren – die Büchersammlung des Gründers der ersten Universität in Münster, Franz von Fürstenberg (1729–1810), ausgewiesen durch sein schlichtes Exlibris "François Baron de Fürstenberg". Er war langjähriger kurkölnischer Minister und Generalvikar für das Bistum Münster, Mitglied im literarisch-philosophischen Kreis um die Fürstin Gallitzin [135] und engagierte sich sehr für den Aufbau des schulischen und universitären Bildungswesens. [136] Hier soll besonders der etwa 600 Titel umfassende Bestand zur Philosophie und Pädagogik hervorgehoben werden, der teilweise auch aus dem Besitz des Fürstbischofs Franz Egon (1737–1825), seines Bruders – ebenfalls ein Schulreformer –, [137] stammte und die Schriften der zeitgenössischen englischen, französischen und deutschen Autoren enthält. [138] Dass sich auch Literatur und Sammelwerke zu Illuminatenorden und Freimaurertum vorfinden, so die Schriften von Adam Weishaupt, [139] verwundert nicht, insbesondere als die Abgrenzung zwischen der katholischen Kirche und den Freimaurern damals noch nicht endgültig vollzogen war. Auch wenn Franz von Fürstenberg kein Mitglied der 1778 in Münster gegründeten Loge "Zu den drei Balken" war, so soll er sich für sie wohlwollend interessiert haben. [140] Die genannten Schriften sind sicherlich eine wertvolle ergänzende Quelle zum Freimaurerkreis um Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, da ja die Dycker Bibliothek mit seiner Büchersammlung nicht mehr existiert. [141] Erbe der Bibliothek der beiden Brüder Fürstenberg wurde der jüngste Neffe Theodor (1772–1828), der 1804 bei der Kaiserkrönung Napoleons in Paris anwesend war und auf Schloss Stammheim die rheinische Linie begründete. [142]

Bibliothek Schloss Heltorf und Franz Anton Graf von Spee (1781–1839)

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Die Bibliothek der Grafen von Spee – übrigens die einzige noch am historischen Ort stehende rheinische Adelsbibliothek, die im "Handbuch der Historischen Buchbestände in Deutschland" recht ausführlich beschrieben ist – [143] umfasst ungefähr 7800 Titel. Eine Kopie des handschriftlichen Karteikarten-Katalogs befindet sich bei der Archivberatung des Landschaftsverbands Rheinland in Brauweiler bei Pulheim. [144] Eine Besonderheit der Heltorfer Bibliothek, wodurch auch baulich ihre Bedeutung hervorgehoben wird, ist der 1862 eigens für sie errichtete Bibliotheksanbau an das Heltorfer Schloss. Architekt war der spätere Kölner Diözesanbaumeister Vincenz Statz. [145]

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Franz Anton Graf von Spee (1781–1839), der Rechts- und Kameralwissenschaften, Physik, Sprachen sowie Geschichte in Düsseldorf und Göttingen studiert hat und sowohl unter der jülich-bergischen Regierung als auch in der napoleonischen und – nahtlos übergehend – in der preußischen Zeit Spitzenpositionen in der Verwaltung innehatte, hat wohl maßgeblich zur Erweiterung und auch thematischen Schwerpunktbildung in der Bibliothek beigetragen. [146] Allein 1900 Bücher des Gesamtbestands der Bibliothek stammen aus der ersten Hälfte des 19., 1150 aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Mit circa 2900 Titeln ist der Anteil der Literatur zur Geschichte der weitaus umfangreichste. Es überwiegen allgemeine Darstellungen der griechisch-römischen und der Weltgeschichte sowie Werke über die Französische Revolution und besonders Preußen, über die Kriegsgeschichte und deutsche Nationalgeschichte. Daneben ist die Theologie mit ungefähr 1200 Titeln vertreten, Sprache und Literatur mit circa 1100 Titeln, darüber hinaus sind circa 500 rechtliche und etwa 150 pädagogische Werke vorhanden.

Bibliothek Schloss Myllendonk und Franz Gottfried von Maerken (1768–1833)

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Die Bibliothek Schloss Myllendonk bei Korschenbroich gelangte 1985 mit 475 Titeln (853 Bänden) ins Stadtarchiv Mönchengladbach. Der wesentliche Teil dieser Büchersammlung stammt aus dem Besitz der kurkölnischen Adelsfamilien von Maerken und von Lichtschlag. Ein Katalog existiert nicht. [147] Besonders bemerkenswert sind neben 123 belletristischen Werken 101 Titel zur Rechtsgeschichte und zur Rechtsprechung, die Franz Gottfried von Maerken (1768–1833) zuzuordnen sind und im Zusammenhang mit seiner Amtsausübung stehen. [148] Er engagierte sich sowohl in der französischen als auch in der preußischen Zeit in der Verwaltung: So war er 1796 und 1797 Verwalter des Kantons Neuss, 1797 Rat in der ersten französischen Regierung der linksrheinischen Länder in Bonn, [149] von 1798 bis 1814 Richter am Kölner Tribunal, 1814 Unterpräfekt in Köln, dann in Köln auch preußischer Kreisdirektor. Von 1816 bis zu seinem Tod 1833 amtierte er als erster Landrat des Kreises Gladbach. Franz Gottfried von Maerken war also ein typischer Vertreter der lokalen adligen Elite, auf die die jeweiligen Machthaber für regionale Verwaltungsaufgaben zurückgriffen, zum einen, weil diese mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut waren, zum anderen, weil sie eine gewisse Vertrauensstellung in der Bevölkerung genossen. [150]

Botanische Bibliothek Schloss Dyck und Joseph Fürst zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773–1861)

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Joseph Fürst und Altgraf zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773–1861) [151] trug als Privatgelehrter und praktizierender Botaniker – als Landesherr der reichsunmittelbaren Herrschaft Dyck, als vermögender Citoyen in der napoleonischen Zeit und später als preußischer Standesherr war er finanziell unabhängig – eine einzigartige botanische Buchsammlung und wissenschaftliche Handbibliothek zusammen. Nachweislich umfasste sie 271 Titel; die ersten botanischen Bücher erwarb der Hofmeister Abbé Jacob während Josephs Aufenthalt in Paris 1789 für ihn. [152] Nachdem seine Studien in Brüssel, Paris und Wien 1791 abgeschlossen waren, beschäftigte Joseph sich in Dyck mit der Erforschung und Kultur exotischer Pflanzen, vornehmlich der Kakteen, der Sukkulenten sowie einer Gattung der südafrikanischen Aloe und mit der Dendrologie. Bereits das erste bekannte eigenhändige Verzeichnis der Pflanzen im "Hortus Dyckensis" (1800/1801) nennt 1459 verschiedene Pflanzen, das zweite aus dem Jahr 1802 bereits 2294. [153] Im wissenschaftlichen Austausch mit den bekanntesten Botanikern und botanischen Gärten seiner Zeit trug er zudem eine bedeutende Sammlung von Kakteen und Sukkulenten in Dyck zusammen, die 1809 bereits 331 Exemplare zählte. [154] Die von ihm erstellte Kakteen-Systematik, die "Cacteae in Horto Dyckensi cultae", die ab 1816 in zahlreichen von ihm verbesserten Auflagen erschienen ist, hatte bis 1899 wissenschaftliche Gültigkeit. Als zweites Hauptwerk erschien ab 1836 die "Monographia generum Aloes et Mesembryanthemi" in einzelnen Lieferungen. Das Werk mit 352 kolorierten Lithographien lag erst zwei Jahre nach seinem Tod vollständig vor. [155]

Abb. 7

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Der Wert der botanischen Bibliothek des Fürsten Joseph bestand in der Verbindung seiner wissenschaftlichen Manuskripte, der Handexemplare seiner eigenen Druckwerke, der frühen Literatur zur Kakteen-Forschung, der zahlreichen Inventarlisten von botanischen Gärten mit dem im Archiv Schloss Dyck ruhenden Nachlass, der die wissenschaftliche Korrespondenz enthält. [156] 1992 wurde dieser Buchbestand zusammen mit der gesamten Dycker Bibliothek versteigert und ist nun als Ensemble verloren. Allein einige Manuskripte und Handexemplare seiner eigenen Publikationen, den "Catalogue des Plantes cultivées dans mes jardins à Dyck" von 1804 und die "Cacteae in Horto Dyckensi cultae" von 1842, konnte die Gemeinde Jüchen, auf deren Gebiet Schloss und Park Dyck liegen, erwerben. [157]

Abb. 8

Veräußerungen von Adelsbibliotheken am Beispiel der Bibliothek von Schloss Dyck

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Im Zusammenhang mit der Schlossbibliothek Dyck muss auch das Thema "Veräußerungen von Privatbibliotheken" zur Sprache kommen. Dabei soll der Blick vor allem auf das Rheinland gerichtet werden: [158] 1951 wurde die Bibliothek Schloss Arenfels versteigert, [159] im Frühjahr 2007 kamen auch der Katalog der Leyen'schen Bibliothek auf Schloss Arenfels von 1789 und der Katalog der Westerholter Gesamtbibliothek von 1875 in den Auktionshandel. [160] Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln bemühte sich vergebens um den Erwerb, die Kataloge gelangten für das Zehnfache des Schätzwerts in private Hand, so dass zwei wertvolle Quellen zur Rekonstruktion der beiden Adelsbibliotheken für die Forschung nicht mehr zur Verfügung stehen.

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Mit der Versteigerung der Dycker Bibliothek in den Jahren 1992 und 1993 wurde eine wertvolle rheinische Adelsbibliothek aufgelöst, deren 16.000 Bände die Sammeltätigkeit vieler Generationen der Familie Salm-Reifferscheidt-Dyck widerspiegelten. So ging – wie erwähnt – die einzigartige botanische Buchsammlung und wissenschaftliche Handbibliothek des Fürsten Joseph als Ensemble verloren. [161] Die Versteigerung zog eine intensive Diskussion um die Erhaltung von Kulturgut in Privatbesitz nach sich, insbesondere von Adelsbibliotheken, die im Gegensatz zu Adelsarchiven seltener unter das Fideikommissrecht fallen. [162] Es zeigt sich ein Interessenkonflikt zwischen dem Besitzer, dessen Eigentumsrecht die freie Verfügung und damit auch das Recht zur Veräußerung einbezieht, den Bemühungen öffentlicher Institutionen, solche Bibliotheken als Kulturgut zu schützen und zu bewahren, und dem Anliegen der Wissenschaft, Zugang zu ihnen zu erhalten und für Forschungen beispielsweise zur Adelsgeschichte und -kultur nutzen zu können. Zu lösen ist dieser Interessenkonflikt eigentlich nur, wenn es gelingt, in den Familien – und gerade bei der jüngeren Generation der adligen Erben – das Bewusstsein zu fördern, dass diese gewachsenen Bibliotheken bedeutende Aspekte ihrer eigenen Familiengeschichte widerspiegeln, zugleich aber auch Teil einer allgemeinen örtlichen, regionalen oder gar nationalen Geschichte sind und es verdienen, bewahrt und zusammengehalten zu werden.

Musikaliensammlungen als Spiegel adliger Musikkultur

Die Musikaliensammlung in der Bibliothek von Schloss Dyck: Zum Aussagewert von Rechnungsbüchern, Briefen und Auktionskatalogen

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Verschiedene Quellengattungen können gleichermaßen Hinweise auf Art und Umfang musikalischer Interessen und Betätigungen des Adels geben. Zur adligen (Aus-)Bildung gehörte spätestens seit Castigliones "Libro del Cortegiano" von 1528 in weiten Kreisen auch die Beschäftigung mit Musik und Tanz sowie meist das Erlernen eines Musikinstruments. [163] Dass die Musik ein wichtiges Element im Leben des Adels darstellen konnte, lässt sich an einer Auflistung der Musikinstrumente in Schloss Dyck von 1747 erkennen, die den Titel trägt: "Specification derjenigen Instrumenten, welche dem hochgräflichen Schloß Dyck aigenthomblich zugehörig und de facto annoch würckhlichen verhandten seint, nemblichen wie volgt". Sie deutet darauf hin, dass es auf dem Schloss eine recht große Musikkapelle mit zahlreichen Blas- und Streichinstrumentalisten gegeben hat. [164]

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Eine weitere Archivquelle zur musikalischen Ausbildung ist das Ausgabenbuch des Dycker Hofmeisters Abbé Jacob, [165] dem zufolge die Grafen Joseph und Franz auch umfangreichen Musikunterricht erhielten. Sie hatten in Brüssel acht Monate Gesangs- und fünf Monate Instrumentalunterricht, in Paris neun Monate lang zweimal wöchentlich Harfenunterricht und sieben Monate lang an vier Tagen in der Woche Gitarrenunterricht. Nach anfänglicher Nutzung eines Leihinstruments ließ der Hofmeister 1787 eine Harfe für etwas mehr als 287 Goldgulden beim Pariser Harfenbauer Jean Henri Nadermann kaufen. [166] Auf Anregung ihrer Mutter, die beiden möchten zusätzlich ein Instrument lernen, das handlicher und leichter zu transportieren sei als eine Harfe, entschieden sie sich für die Gitarre. Wiederholt ist im Ausgabenbuch die Anschaffung von Sammlungen kleiner Arien und Romanzen mit Harfen- und Gitarrenbegleitung notiert. Während der jüngere Franz sich besonders für die Gitarre begeisterte, wie in den Briefen (als dritter Quellenart) berichtet wird, bevorzugte Joseph die Harfe, die er harmonischer fand, gab aber zu, dass die Gitarre sich besser zur Begleitung von Gesang eigne. [167]

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Viertens schließlich kann überliefertes Notenmaterial Hinweise auf die häusliche Musikpraxis und den Musikgeschmack einer Adelsfamilie geben. [168] Im Fall Dyck lassen sich Informationen jedoch nur noch den erwähnten Auktionskatalogen [169] entnehmen: Von den dort beschriebenen Musikalien sind folgende eindeutig der Dycker Provenienz zuzurechnen: [170] Vierzehn Sammelbände mit gestochenen Noten, [171] eine Sammlung von Vokalmusik, bestehend aus 190 Bänden und Heften mit gestochenen, lithographierten und handschriftlichen Noten überwiegend aus der Zeit von 1779 bis 1835, [172] darüber hinaus die gedruckte Erstausgabe von Mozarts Oper "Idomeneo" aus dem Jahr 1805 sowie eine Bearbeitung der Arien der 1785 in Wien uraufgeführten Oper von Antonio Salieri "La Grotta di Trofonio" mit Cembalo-Begleitung als zeitgenössische Abschrift. [173] Die in den Sammelbänden genannten Komponisten sind in geringerer Zahl der Barockmusik zuzurechnen, wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Henry Purcell, vorwiegend hingegen der damals modernen französischen, englischen und deutschen Klassik. Eine Sammlung von über 50 Heften mit Abschriften der Kammer- und Orchestermusik des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts weist auf eine noch aktive Hofkapelle auf Schloss Dyck zu dieser Zeit hin. [174]

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Die Mehrzahl der Noten sind jedoch Arrangements von Opernarien, [175] Liedern oder Konzertstücken, meist mit Cembalobegleitung, die auf eine Aufführung in kleinerer Besetzung und auf ein Musizieren geschulter Laien, also der adligen Gesellschaft auf Schloss Dyck, hindeuten. Im Hinblick auf die musikalische Ausbildung der beiden Grafen verwundert es nicht, dass viele Stücke Kompositionen oder Bearbeitungen für Harfe und Gitarre sind, so eine Sammlung von 31 Heften und losen Bögen mit französischer Salonmusik, überwiegend von François Joseph Nadermann (1781–1835), [176] der einer bekannten Familie von Musikern, Harfenbauern und Musikverlegern entstammte, [177] oder sechs Lieferungen "Arien und Duetten aus den neuesten Deutschen Opern", 1797 bis 1803 erschienen. [178] In der Überzahl sind die englischen Komponisten bzw. Produktionen englischer Musikverlage, was angesichts des hohen Grads der Rezeption auch der englischen Literatur um 1800 – wie erwähnt – erklärlich ist: Hier ist insbesondere Sir Henry Rowley Bishop (1786–1855), einer der bekanntesten englischen Opernkomponisten dieser Zeit, zu nennen. [179] Ein Sammelband widmet sich einem damals typischen englischen Sologesang, dem "Glee", meist a cappella mit drei oder mehr männlichen Singstimmen [180] – man erinnere sich an den Gesangsunterricht der beiden Grafen. [181] Zwei weitere Sammelbände enthalten Notensammlungen englischer Musik für Cembalo. [182]

Zur Rezeption politischer Ereignisse in der adligen Musikkultur – einige Beispiele

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Die Dycker Musikaliensammlung liefert darüber hinaus wertvolle Hinweise auf die Wahrnehmung des politischen Geschehens, beispielsweise auf die Rezeption der Französischen Revolution im Spiegel des zeitgenössischen Liedguts: Die "Liederlese für Republikaner", gedruckt 1797 in Hamburg, fand Eingang in die Schlossbibliothek. Interessant ist die Adaption der Marseillaise: Nach ihrer Melodie wurde das Lied "Gesang für freie Bürger" vertont. [183] Von Friedrich Heinrich Himmel vertonte Gesänge aus Christoph August Tiedges "Urania", darunter das Stück "Den Kampf der Freiheit ehrt", finden sich im fürstenbergischen Archiv Schloss Stammheim. [184] Außerdem das von Nicolaus Becker 1840 getextete und von Ferdinand Walter vertonte Lied "Der Deutsche Rhein" für Singstimme mit Klavierbegleitung, beginnend mit dem Text "Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein". [185]

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Dass man auch musikalisch Anteil am politischen Geschehen nehmen konnte, zeigt ein weiteres, im Archiv Fürstenberg-Stammheim erhaltenes Beispiel, das ursprünglich aus dem Schloss Neheim stammt: "Die Bataille bey Belle Alliance am 18ten Juny 1815. Militairische Fantasie für's Piano-Forte von Johnson, nebst dem Plan des Schlachtfeldes". Es handelt sich um ein Klavierstück über die Schlacht bei Waterloo, circa 1815 gedruckt bei Johann André in Offenbach. [186] Sehr anschaulich werden darin die einzelnen Phasen der Schlacht nachgezeichnet. Das Stück beginnt mit der Beschreibung des friedlichen Schlachtfelds um Mitternacht und bei Sonnenaufgang und eröffnet dem Zuhörer danach die Gelegenheit, das Ergreifen der Waffen und die Aufstellung der Truppen in die Schlachtordnung, die ausführlich beschriebene englische Tapferkeit, das wiederholte Peletonfeuer sowie die Vernichtung der französischen Kavallerie zu verfolgen, schließlich die Angriffe General Bülows und General Ziethens, den Sieg in Verbindung mit dem Wehklagen der Verwundeten und dem Triumphgesang der Engländer zu erleben. Ein anderes Beispiel wäre der "Favoritwalzer, gespielt auf der grossen Redoute bei Gelegenheit des Congresses zu Wien, für's Pianoforte" aus demselben Bestand, [187] oder ein handschriftliches Allegro mit dem Titel "Bataille de Prag" [188].

Abb. 9

Abb. 10

Zur Musikkultur der Freiherren von Fürstenberg-Neheim und Fürstenberg-Stammheim im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts

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Auch zur Musikkultur der Freiherren von Fürstenberg in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts lassen sich auf Grundlage der überlieferten Quellen etliche Erkenntnisse gewinnen. Neben der Musikaliensammlung in der westfälischen Familienbibliothek "Bibliotheca Fürstenbergiana" in Herdringen [189] existiert im Archiv Schloss Stammheim die Sammlung des rheinischen Familienzweigs, auf die im Folgenden näher eingegangen wird. Sie belegt, dass man im kleinen wie im größeren Kreis und mit verschiedenen Instrumenten musiziert und miteinander gesungen hat. Der Archivbestand verrät zudem, wie man sich über das Angebot an gedruckten Noten und Instrumentalschulen informieren konnte. Zwar sind zahlreiche Abschriften, vermutlich von Lehrern und Bekannten oder selbst hergestellt, im Bestand zu finden, doch gab es neben der "Mundpropaganda" die Möglichkeit, mittels gedruckter Verlagskataloge Musikstücke auszuwählen. Ein solcher Katalog des Peter Joseph Simrock (1792–1868), eines Sohns des Bonner Musikverlegers Nikolaus Simrock, der 1812 in Köln eine Filiale gegründet hatte und 1832 die Gesamtleitung des Verlags übernahm, ist im Archiv erhalten. Die Familie Fürstenberg bezog zumindest einen Teil ihres Notenmaterials aus seinem Verlagsangebot. [190]

Abb. 11

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Das Klavier war eindeutig das beliebteste Instrument in der Familie Fürstenberg, sicher weil es vielseitig und auch zur Begleitung von Gesang geeignet ist. Dass nicht nur ein Familienmitglied Klavier spielte, zeigen die unterschiedlichen Klavierschulen, darunter zwei für vier Hände, sowie ein Heft mit einem vierhändigen Marsch. Eine vierhändige Klavierschule wurde sogar mit den Initialen von zwei Personen gekennzeichnet. [191] Daneben sind eine große Anzahl Walzer [192] und andere Tänze [193] für Klavier, teils gedruckt, teils handschriftlich, vorhanden. [194] Eine "Polonaise von Grafen Oginsky" lässt sich Therese von Fürstenberg-Neheim (1800–1850) zuordnen, deren Namen auf dem handschriftlichen Notenblatt zu finden ist. [195] Ganz deutlich auf eigenhändiges Musizieren deutet das Heft "Journal auserlesener Musik Stücke für mittelmässige Clavier-Spieler, Heft 1" hin, das auch einige Stücke mit Text enthält, also zum alleinigen Spiel oder auch zur Begleitung von Sängern dienen konnte. [196] Es gibt im Bestand aber auch Klavierauszüge von Mozarts Zauberflöte, von Carl Zulehner gesetzt und bei Schott 1795 gedruckt, [197] sowie vierhändige Klavierbearbeitungen von Opern, die technisch höhere Ansprüche an den Spieler stellen: die Ouvertüre aus "Figaros Hochzeit" von Mozart, die Ouvertüre aus Ferdinand Pärs 1798 erschienener Oper "Griselda" sowie Beethovens gesamte erste Symphonie in der Bearbeitung von Carl Zulehner. [198]

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In der Familie von Fürstenberg spielte man zu Beginn des 19. Jahrhunderts jedoch nicht nur Klavier, sondern auch Violine, Violoncello, Flöte und Horn. [199] Anscheinend interessierte sich auch jemand für die Harfe, wie unter anderem "J. G. H. Backofens Anleitung zum Harfenspiel mit eingestreuten Bemerkungen über den Bau der Harfe, neue Ausgabe" von 1807 nahelegt. [200]

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Man sang zudem gemeinsam Lieder, die mit Klavier oder auch Gitarre begleitet werden konnten. Der teilweise sicher nicht ganz ernst gemeinten Unterhaltung diente beispielsweise die "Sammlung XII auserlesener Lieder für's Klavier" von Maximilian Anton Heggelbacher, die unter anderem ein Lob "An die Brille" und das Stück "An die Frau Mode" enthält. Ebenso wenig ernsthaft ist der Text des Lieds "Das Herrchen nach der Mode" oder die "Epistel an bösse Weiber". [201] Eine handschriftliche "Samlung einiger Lieder", die drei Stücke umfasst, enthält unter anderem das Lied "Empfindungen eines Mädchens", nachdem es "ihn gesehen" hat. [202] Von "Zumsteeg's Kleine[n] Balladen und Lieder[n]" sind das zweite, vierte und fünfte Heft vorhanden. [203] Musik aus dem kirchlichen Bereich repräsentiert der "Himnus auf die unbefleckte Jungfrau Maria", dessen Text Kardinal Johannes von Geissel um die Mitte des 19. Jahrhunderts verfasst und vom Organisten an St. Andreas in Köln, P. Oedekoven, mit Musik hatte unterlegen lassen. Das Stück konnte einstimmig oder als vierstimmiger Satz mit Orgel- oder Klavierbegleitung gesungen werden. [204]

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Für eigene Feierlichkeiten des Niederadels wurde eher selten komponiert, ein Beispiel sind "3 neue Taenze, componirt zu dem hohen Vermählungs-Feste des Königlichen Kammerherrn, Reichsfreiherrn von Fürstenberg [205] mit Fräulein Paula von Romberg, gespielt in Brüninghausen den 4ten und 5ten October 1829", erhalten in der Fassung "arrangirt für Piano-Forte". [206] Eine recht intensive musikalische Ausbildung ist bei Adligen vorauszusetzen, die selbst komponierten. Im Archiv Fürstenberg-Stammheim befindet sich ein handschriftliches Blatt mit "Variations pour le Piano Forte composées et dediées a Madame la Comtesse de Trips par Madame la Comtesse de Nesselrode-Erreshoven", die laut Aufschrift auch bei Nikolaus Simrock in Bonn gedruckt worden sind. [207]

Abb. 12

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Möglicherweise waren die Freiherren von Fürstenberg auch als Mäzene aktiv, darauf verweisen verschiedene Kompositionen, die einzelnen Familienmitgliedern gewidmet wurden. "Sechs Gedichte aus Wilhelm Meisters Lehrjahren, von Göthe, für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte" widmete Joseph Klein dem bereits erwähnten königlich-preußischen Kammerherrn Franz Egon Freiherr von Fürstenberg-Stammheim, seine Frau erhielt von einem unbekannten Komponisten ein handschriftliches "Unterhaltungs-Stück für das Piano-Forte. Ihro Hoheit der hochverehrten und gnädigsten Frau von Fürstenberg-Stammheim mit ehrenvoller Hochachtung geweiht am Franzensbad 1830" mit dem Titel "Der schöne Abend". [208]

Fazit

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An den vorgestellten Beispielen für Bibliotheken und Musikalienbestände lässt sich erkennen, wie lohnend eine genauere Betrachtung des adligen Buch- und Notenbesitzes im Hinblick auf verschiedene Fragestellungen sein kann. So können einerseits Rückschlüsse auf einzelne Sammlerpersönlichkeiten gezogen werden, andererseits auf den Stellenwert des Buchbesitzes und die Interessen ganzer Familien, zumindest dann, wenn der Aufbau einer Bibliothek über einen längeren Zeitraum dokumentiert wurde und anhand der Quellenbestände nachvollziehbar ist. Eine systematische Auswertung der adligen Buchbestände einer Region in definierten Zeiträumen kann schließlich Auskunft darüber geben, ob und wann bestimmte literarische und musikalische Werke von wem und in welcher Verbreitung erworben und rezipiert wurden. Der vorliegende Beitrag möchte mit den ausgewählten Beispielen rheinischer Adelsbibliotheken den Blick auf eine bislang wenig beachtete Adelslandschaft lenken.

Autoren:

Monika Gussone, M.A.
Historisches Institut der RWTH Aachen
Lehrstuhl für Mittlere Geschichte
Theaterplatz 14
52056 Aachen
gussone@histinst.rwth-aachen.de

Dr. Hans-Werner Langbrandtner
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Abtei Brauweiler
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim
Hans-Werner.Langbrandtner@lvr.de



[1] Es handelt sich um eine erweiterte Fassung des auf der Tagung "Aufbruch in die Moderne. Der rheinische Adel in westeuropäischer Perspektive zwischen 1750 und 1850" vom 13. bis 15. September 2007 gehaltenen Vortrags von Hans-Werner Langbrandtner.

[2] Zu Sebastian Franck (1499–1542/43) vgl. Robert Stupperich: Art. "Franck, Sebastian", in: Neue deutsche Biographie 5 (1961), 320f.

[3] Vermutlich aus Sebastian Franck: Chronica. Zeitbuch und Geschichtsbibel von Anbeginn bis in dies gegenwärtige Jahr MDXXXVI verlegt, Ulm 1536, zitiert nach: Rudolf Endres: Adelige Lebensformen in Franken zur Zeit des Bauernkrieges (= Neujahrsblätter der Gesellschaft zur Fränkischen Geschichte 35), Würzburg 1974, 8, der leider keine genaue Fundstelle angibt. Ausführlicher zu Francks Adelskritik: H. C. Erik Midelfort: Adeliges Landleben und die Legitimationskrise des deutschen Adels im 16. Jahrhundert, in: Georg Schmidt (Hg.): Stände und Gesellschaft im Alten Reich (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Abteilung Universalgeschichte, Beiheft 29), Stuttgart 1989, 245–264, hier: 247–251.

[4] Dazu weitere Beispiele für eine negative Bewertung des Adels bei Christine Reinle: Auf Spurensuche. Recherchen zu Bibliotheken der Ritterschaft im Süden und Südwesten des Alten Reiches, in: Kurt Andermann (Hg.): Rittersitze. Facetten adligen Lebens im Alten Reich (= Kraichtaler Kolloquien 3), Tübingen 2002, 71–109, hier: 71–74; und bei Ronald G. Asch: Europäischer Adel in der Frühen Neuzeit. Eine Einführung, Köln / Weimar / Wien 2008, 132–136; für das Spätmittelalter: Karl-Heinz Spieß: Zum Gebrauch von Literatur im spätmittelalterlichen Adel, in: Ingrid Kasten / Werner Paravicini / René Pérennec (Hg.): Kultureller Austausch und Literaturgeschichte im Mittelalter – Transferts culturels et histoire littéraire au moyen âge. Kolloquium im Deutschen Historischen Institut Paris, 16.–18. 3. 1995 (= Beihefte der Francia 43), Sigmaringen 1998, 85–101, hier: 85f.

[5] Vgl. Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 74f.

[6] Vgl. dazu Wolfgang Adam: Privatbibliotheken im 17. und 18. Jahrhundert (Fortschrittsbericht 1975–1988), in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur 15 (1990), 123–173, hier: 130–135. Er nennt als weitere Quellen zeitgenössische Auktionskataloge und Reisebeschreibungen. Außerdem: Erdmann Weyrauch: Nachlaßverzeichnisse als Quelle der Bibliotheksgeschichte, in: Reinhard Wittmann (Hg.): Bücherkataloge als buchgeschichtliche Quellen in der frühen Neuzeit (= Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens 10), Wiesbaden 1985, 299–312, hier: 304–307; er geht auch (307–309) auf Testamente als Quellen für den Bücherbesitz ein, die solchen jedoch wesentlich seltener erwähnen.

[7] Zur Problematik der Aussagefähigkeit der vorhandenen Bücher und Kataloge oder Inventare: Paul Raabe: Bibliotheksgeschichte und historische Leserforschung. Anmerkungen zu einem Forschungsthema, in: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 7 (1982), 433–441, hier: 439; ders.: Bücherlust und Lesefreuden. Beiträge zur Geschichte des Buchwesens im 18. und frühen 19. Jahrhundert, Stuttgart 1984, 13; Spieß: Zum Gebrauch von Literatur (wie Anm. 4), 94f. Inventare können naturgemäß keinen Aufschluss darüber geben, ob und wie intensiv Bücher gelesen wurden und ob sie beispielsweise mit Marginalien versehen oder ob in ihnen die Leser vermerkt wurden. Vgl. dazu Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 99f.; Wolfgang Adam: Kataloge und Bücherverzeichnisse der Schloßbibliothek Langenburg, in: Wittmann: Bücherkataloge als buchgeschichtliche Quellen (wie Anm. 6), 259–273, hier: 272f.; Klaus Graf: Oberschwäbische Adelsbibliotheken. Zeugnisse der geistigen Welt ihrer Besitzer, in: Mark Hengerer / Elmar L. Kuhn (Hg.): Adel im Wandel. Oberschwaben von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, Bd. 2, Ostfildern 2006, 751–762, hier: 754f.

[8] Spieß: Zum Gebrauch von Literatur (wie Anm. 4), 92f.

[9] Spieß: Zum Gebrauch von Literatur (wie Anm. 4), 93.

[10] Endres: Adelige Lebensformen in Franken (wie Anm. 3), 32, nennt sechs Familien mit Bücherbesitz, dagegen gibt Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 89 mit Anm. 52 zu bedenken, dass Endres die humanistisch Gebildeten unter den Adligen ausgenommen hat, und wenigstens acht buchbesitzende Familien unter den von Endres genannten 58 gewesen sind. Nach den bei Karl Schottenloher: Schicksale von Büchern und Bibliotheken im Bauernkrieg, in: Zeitschrift für Bücherfreunde. Monatshefte für Bibliophilie und verwandte Interessen, 12. Jahrgang (1908/1909), 2. Band, 396–408, hier: 401–408, abgedruckten Verlustangaben waren es aber wenigstens elf Adelsfamilien (403–408) und sechs adlige Domherren (401f.). Jedoch legt er, worauf Reinle (89, Anm. 52) hinweist, anderes Quellenmaterial zu Grunde als Endres.

[11] Schottenloher: Schicksale von Büchern (wie Anm. 10), 403–407.

[12] Schottenloher: Schicksale von Büchern (wie Anm. 10), 402; vgl. auch Endres: Adelige Lebensformen in Franken (wie Anm. 3), 9–13, 32f., 40; einige Beispiele auch bei Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 89–95; für das 14. und 15. Jahrhundert in Österreich vgl. Otto Brunner: Adeliges Landleben und europäischer Geist. Leben und Werk Wolf Helmhards von Hohberg 1612–1688, Salzburg 1949, 149f., für das 17. Jh.: ebd., 158–165.

[13] Schottenloher: Schicksale von Büchern (wie Anm. 10), 404f., Zitat: 405; vgl. auch Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 92.

[14] Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 76f., 107.

[15] Asch: Europäischer Adel (wie Anm. 4), 136; Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 91.

[16] Zu den Ritterakademien: Asch: Europäischer Adel (wie Anm. 4), 144–148, 153f.; Michael Sikora: Der Adel in der Frühen Neuzeit (= Geschichte kompakt), Darmstadt 2009, 111; Angelika König: "... zu Wittenberg und in Frankreich seine studia wol angelegt". Bildungswege junger Adliger, in: Adel im Weserraum um 1600. Katalog. Ausstellung im Weserrenaissance-Museum Schloß Brake, 15. September bis 8. Dezember 1996, hg. von Vera Lüpges und Heiner Borggrefe (= Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloß Brake 9), Berlin 1996, 73–96, 278–282, hier: 87–90; Zu Ritterakademien als Einrichtungen zur moralischen Erneuerung des Adels: Midelfort: Adeliges Landleben (wie Anm. 3), 259f.

[17] Asch: Europäischer Adel (wie Anm. 4), 136–140, 143, 145–152; Sikora: Der Adel in der Frühen Neuzeit (wie Anm. 16), 106, 110–113; Heinz Reif: Westfälischer Adel 1770–1860. Vom Herrschaftsstand zur regionalen Elite (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft 35), Göttingen 1979, 150–156, 538–541. Vgl. auch Eva Pleticha: Adel und Buch. Studien zur Geisteswelt des fränkischen Adels am Beispiel seiner Bibliotheken vom 15. bis zum 18. Jahrhundert (= Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, Reihe IX, 33), Neustadt a.d. Aisch 1983, 223, 243, die darauf hinweist, dass nur in einem Drittel der von ihr untersuchten Quellen – vor allem Inventaren – Bücher genannt werden.

[18] Brunner: Adeliges Landleben (wie Anm. 12), 151, 154–156; Sikora: Der Adel in der Frühen Neuzeit (wie Anm. 16), 106, 108; Spieß: Zum Gebrauch von Literatur (wie Anm. 4), 86–91. Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 77–79, 109, nennt als weitere Gründe für die gesteigerte Hinwendung des Adels zu Buch und Schriftlichkeit das Bedürfnis nach Erbauungslektüre, nach Aufzeichnung der eigenen Familiengeschichte sowie die zunehmende Verfügbarkeit von Kodizes bzw. Büchern seit dem 14. Jahrhundert; vgl. auch Spieß: Zum Gebrauch von Literatur (wie Anm. 4), 95.

[19] Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 78.

[20] Zum Vergleich sei auf den Umfang von Archiven am Beispiel von Schloss Gracht hingewiesen. In zwei Archivkisten fand 1634 das Archiv Platz, also die Archivalien, die sämtliche Rechts- und Besitztitel der Adelsfamilie belegten. Ähnlich klein kann man sich den Umfang von Bibliotheken vorstellen. Die historischen Archivkisten aus Schloss Gracht befinden sich heute im Archivdepot der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e.V. in Schloss Ehreshoven bei Engelskirchen im Bergischen Land.

[21] Brunner: Adeliges Landleben (wie Anm. 12), 150f.; ders.: Österreichische Adelsbibliotheken des 15. bis 18. Jahrhunderts als geistesgeschichtliche Quelle, in: Neue Wege der Verfassungs- und Sozialgeschichte, 3., unveränderte Aufl., Göttingen 1980, 281; Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 96–98; Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 21, 243f.; Spieß: Zum Gebrauch von Literatur (wie Anm. 4), 92f.; vgl. auch Asch: Europäischer Adel (wie Anm. 4), 140.

[22] Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 98, 108f., gegen Brunner: Österreichische Adelsbibliotheken (wie Anm. 21), 281–293, hier: 286–289. Kritisch ebenso: Midelfort: Adeliges Landleben (wie Anm. 3), 246f. Auch die von Brunner: Österreichische Adelsbibliotheken (wie Anm. 21), 285, 289, als in Adelsbibliotheken üblich bezeichneten höfischen Epen, Reimlieder, Moralisten, Reimchroniken und Schwanksammlungen sind nicht überall bzw. nicht überall in großer Zahl anzutreffen, auch nicht im Rheinland. Vgl. auch Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 21f. und vor allem 244f., wo sie zu dem Schluss kommt, dass Bibliotheken zu stark von Individuen geprägt seien, um als grundlegendes Kriterium einer gemeinsamen Adelskultur gelten zu können.

[23] Raabe: Bücherlust (wie Anm. 7), 25–27; Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 224. Vgl. auch Ladislaus Buzas: Deutsche Bibliotheksgeschichte der Neuzeit (1500–1800) (= Elemente des Buch- und Bibliothekswesens 2), Wiesbaden 1976, 4f. Zu Gestalt und Inhalt von Buchhandelskatalogen: Günter Richter: Buchhändlerische Kataloge vom 15. bis um die Mitte des 17. Jahrhunderts, in: Wittmann: Bücherkataloge als buchgeschichtliche Quellen (wie Anm. 6), 33–65, hier: vor allem 51; zu Sortimentskatalogen: Ernst Weber: Sortimentskataloge des 18. Jahrhunderts als literatur- und buchhandelsgeschichtliche Quellen, in: Wittmann: Bücherkataloge als buchgeschichtliche Quellen (wie Anm. 6), 209–257, hier: vor allem 215–224, 228–230.

[24] Siehe Klaus Bleeck: Adel und Buch. Kritische Anmerkungen zu einer gleichnamigen Studie von Eva Pleticha, in: Daphnis. Zeitschrift für Mittlere Deutsche Literatur 15 (1986), 149–163, hier: 159f.

[25] Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 99. Zur Institution des Fideikommisses vgl. Jörn Eckert: Art. "Fideikommiss", in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 3, Stuttgart 2006, 987–990; Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 223; Buzas: Deutsche Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 23), 97; Thomas Stratmann / Hans-Werner Langbrandtner: Erbvertrag und Fideikommiss, in: Gudrun Gersmann / Hans-Werner Langbrandtner unter Mitarbeit von Monika Gussone (Hg.): Adlige Lebenswelten im Rheinland. Kommentierte Quellen der Frühen Neuzeit (= Vereinigte Adelsarchive im Rheinland – Schriften 3), Köln / Weimar / Wien 2009, 206–211.

[26] Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop, bearbeitet von Wilhelm Kohl (= Inventare nichtstaatlicher Archive 25), Köln / Bonn 1980, XXVI.

[27] Dieter Kastner hat es im Rahmen der Edition des Urkundenarchivs beispielhaft ediert: Die Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop. Regesten, Bd. II: 1270–1702 (Nachträge), bearbeitet von Dieter Kastner (= Inventare nichtstaatlicher Archive 47), Brauweiler 2005, 53–87, die Bücher auf 71–72.

[28] Ein Werk im Quartformat – Johannes Colerus – besteht aus drei Bänden. Vgl. Die Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop II (wie Anm. 27), 71.

[29] Die großen Bibliotheken wurden als erste mit dem Problem der Ordnung und Erschließung der Bücher konfrontiert und mussten Lösungen finden. Vgl. dazu Buzas: Deutsche Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 23), 17, auf 25 als Beispiel die Bibliothek Friedrichs II. von Preußen und seiner Nachfolger.

[30] Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop (wie Anm. 26), XXVI.

[31] Zu Heresbach (1496–1576): Hartwig Lohse: Art. "Heresbach", in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), 606–607.

[32] Zu Pont-à-Mousson: Konrad Hofmann: Art. "Pont-à-Mousson (Universität)", in: Lexikon für Theologie und Kirche 8 (1963), 611.

[33] Irmgard Hantsche: Geldern-Atlas. Karten und Texte zur Geschichte eines Territoriums (= Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend 103), Geldern 2003, 40f.

[34] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 6v.

[35] Zu Schloss Frens vgl. Lutz Jansen: Schloß Frens. Beiträge zur Kulturgeschichte eines Adelssitzes an der Erft, Bergheim 2008.

[36] "Georgica curiosa" ist das Hauptwerk des Verfassers und soll ein Lehrbuch der Landwirtschaft sein, obwohl es in Versen verfasst ist: Brunner: Adeliges Landleben (wie Anm. 12), vor allem 237–241.

[37] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 28v, 9v, 31r.

[38] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 26r.

[39] "Francisci de Rosset Theatrum traicum, Tubingae 1634": Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 39v.

[40] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 40r.

[41] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 39r.

[42] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 39v: Der genaue (nicht im Inventar angegebene) Titel lautet: Christoph Boethius: Ruhm-belorberter Triumph-leuchtender und Glantz-erhoeheter Kriegshelm ... Wider den Blut-besprengten Tuerckischen Tulband: Das ist Warhafftiger Histor. Grund-Bericht aller derer Gott-gesegneten Kriegs-Actionen ... Nebst e. kurtzen Vor-Erzehlung derer von unterschiedl. Tuerck. Sultanen erlittenen Anfechtungen d. Koenigreichs Ungarn u. e. doppelten Anh. von d. Halb-Insel Morea. Anitzo zum Anderenmal auffgelegt ..., Nürnberg 1687.

[43] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 39r und 39v.

[44] Antonio de Guevara: Fürstlicher Lustgarten und Weckuhr, in drey Theile abgetheilet, aus hispanischer Sprache in die deutsche trewlich versetzt durch Aegidium Albertinum, Theil 1: Wie die Könige ... sich darinnen erlustigen können, damit sie Gott gefallen und ein christliches Leben führen, Leipzig 1619.

[45] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 39v. Antonio de Guevara wurde nach Baldesar oder Baldassare Castiglione "der wichtigste Repräsentant der höfischen Theorie": Brunner: Adeliges Landleben (wie Anm. 12), 113. Guevaras Schriften waren in Deutschland weiter verbreitet als Castigliones: ebd., 163, 178, und: Rainer Gruenter: Hof- und Hofmeisterliteratur in Adelsbibliotheken, in: Euphorion 76 (1982), 361–388, hier: 366.

[46] Bartholomäus Karrichter war Botaniker am Hof Maximilians II.: Brunner: Adeliges Landleben (wie Anm. 12), 279.

[47] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 39v.

[48] Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 39v.

[49] Das Inventar ist abgedruckt bei Jansen: Schloß Frens (wie Anm. 35), 257–310, hier: 309.

[50] Vgl. Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 224, die festgestellt hat, dass gerade solche Familien umfangreiche Bibliotheken einrichteten, die auch sonst kulturell sehr interessiert waren, sich als Mäzene und Baumeister betätigten. Dies trifft auch für die Wolff Metternich zu.

[51] Die Transkription dieser Bücherliste ist abgedruckt bei Monika Gussone / Hans-Werner Langbrandtner: Bibliothek, in: Gersmann / Langbrandtner: Adlige Lebenswelten im Rheinland (wie Anm. 25), 59–68, hier: 59f. Als Beispiel einer außergewöhnlich umfangreichen Adelsbibliothek des Weserraums zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird diejenige des Ludolf Münchhausen (1570–1640) kurz beschrieben bei Anke Hufschmidt: Obristen, Ökonomen und Droste. Über das Leben adliger Männer, in: Adel im Weserraum um 1600 (wie Anm. 16), 193–211, 292–294, hier: 209.

[52] Eleonora Anna Maria Wolff Metternich geborene Truchseß von Wetzhausen war die zweite Ehefrau des 1722 verstorbenen Johann Adolph Freiherr Wolff Metternich zur Gracht: Ernst von Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln. Aus den handschriftlichen Aufzeichnungen für den Druck bearbeitet, ergänzt und mit Registern versehen von Herbert M. Schleicher (= Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. 99), Bd. 16: Mappe 1237-1304, Köln 1998, 722.

[53] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 755.

[54] Der Écu blanc, auch Écu d'argent oder Louis blanc genannt, wurde zwischen 1641 und 1794 geprägt. Sein Wert entsprach ungefähr demjenigen eines Reichstalers. Ein Écu enthielt 60 Sols: Friedrich Freiherr von Schrötter: Wörterbuch der Münzkunde, 2. Aufl., Berlin 1970, 170f.

[55] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 755: Die Quittungen vom 16. und 26. September 1724 führen jedoch nicht alle Bücher der Liste auf, ein oder zwei weitere Quittungen sind verloren.

[56] LAV NRW –Abteilung Rheinland (früher HStAD), Kurköln II, 61, die Bücher werden auf den Seiten 149–208 genannt, die musikalischen Werke auf 208–233.

[57] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 755: "L'Exicum en blanc", gemeint ist vermutlich das "Lexicon Heptaglotton Hebraicum, Samaritanum, Chaldaicum, Aetiopicum, Syriacum, Arabicum et Persicum authore Edmundo Castello Londini 1686, auch in albis": LAV NRW –Abteilung Rheinland, Kurköln II, 61, auf 175, Nr. 369. Vgl. Hufschmidt: Obristen, Ökonomen und Droste (wie Anm. 51), 209. Nur selten verkauften Verleger und Buchhändler gebundene Bücher: Vera Sack: Über Verlegereinbände und Buchhandel Peter Schöffers, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 13 (1972/1973), 249–288, hier: 250.

[58] Gudrun Gersmann: Art. "Familienbibliothek", in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 3, Stuttgart 2006, 812–814, hier: 812. Gerade größere, "polyhistorische" Bibliotheken des Barock hatten "als Statussymbol die Funktion eines Ausstellungsstückes": Bleeck: Adel und Buch (wie Anm. 24), 161. Spieß: Zum Gebrauch von Literatur (wie Anm. 4), 93f., weist darauf hin, dass gerade dem Hochadel sehr daran lag, eine Bibliothek als Prestigeobjekt einzurichten und zu erweitern; vgl. Buzas: Deutsche Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 23), 17, speziell für die großen Hofbibliotheken.

[59] Vgl. Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 108. Zu den in Deutschland und Österreich üblichen Einbandformen des 17. und 18. Jahrhunderts: Otto Mazal: Einbandkunde. Die Geschichte des Bucheinbandes (= Elemente des Buch- und Bibliothekswesens 16), Wiesbaden 1997, 60f., 251–264.

[60] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 1. Abschnitt, 26.

[61] Nach Asch: Europäischer Adel (wie Anm. 4), 140f., war in Deutschland im 18. Jahrhundert eine Bibliothek mit mehr als 100 oder 200 Büchern noch längst nicht auf allen Adelssitzen üblich. Vgl. zum Quellenwert von Inventaren und auch Bibliothekskatalogen für die Leserforschung: Raabe: Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 7), 438f.

[62] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 1. Abschnitt, 12.

[63] Es handelt sich um 36 Titel: Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 1. Abschnitt, 18–19.

[64] Zum Metternicher Hof vgl. Edith Ennen: Die kurkölnische Haupt- und Residenzstadt in einem Jahrhundert der friedlichen und glanzvollen Entwicklung, in: Geschichte der Stadt Bonn, Bd. 3: Bonn als kurkölnische Haupt- und Residenzstadt 1597–1794, hg. von Dietrich Höroldt, Bonn 1989, 205–349, hier: 300; Wilfried Hansmann: Die Bau- und Kunstgeschichte, in: Geschichte der Stadt Bonn, Bd. 3: Bonn als kurkölnische Haupt- und Residenzstadt 1597–1794, hg. von Dietrich Höroldt, Bonn 1989, 351–448, hier: 418f.; Josef Dietz: Topographie der Stadt Bonn vom Mittelalter bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit (= Bonner Geschichtsblätter 16), 1. Hälfte: Bonn 1962, 264; zum neuen Metternicher Hof, erbaut 1756: ders.: Topographie der Stadt Bonn vom Mittelalter bis zum Ende der kurfürstlichen Zeit (= Bonner Geschichtsblätter 17), 2. Hälfte: Bonn 1963, 425.

[65] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 2. Abschnitt, 3.

[66] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 2. Abschnitt, 17: "ein Missale mit kupfernen Krämpen, item ein Buch pro missis defunctorum, item noch ein Buch pro instructione legendae missae".

[67] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 61–106.

[68] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 61–73.

[69] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 73–87.

[70] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 87–106.

[71] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 79; im Katalog: "Knipschild, Philippus: [Tractatus] de fidei commissis familiarum illustrium, Ulmae 1654, (Quar)to" mit der Signatur "B 108" und 66: "Knipschild, Philippus: De iuribus et privilegiis civitatum imperialium, Ulmae 1657, Fol(io)" mit der Signatur "A 126".

[72] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 62 bzw. 67 und 19: "Cöleste Palmetum mit silbernen Krämpen", das sich 1741 unter den in Schloss Gracht aufbewahrten Büchern befand.

[73] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 63, im Katalog (Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 192) als "Chronica der Stat Collen, Folio" mit der Signatur "A 192" verzeichnet, bzw. 65, im Katalog: "Histoire du Ministere le Cardinal Duc de Richelieu, à Paris 1652 in 2 Bändt, (Duodeci)mo" mit der Signatur "C 32", und 68: "Ottonis episcopi Frisingensis chronicon", im Katalog: "Ottonis episcopi Frisingensis Chronicon, Basileae 1569, Folio", mit der Signatur "A 195".

[74] Zum Beispiel "Flavius Josephus: Historia Judaica auf Französisch": Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 64; auf 91: "Ciceronis Orationes" und "Epistulae familiares"; auf 79 im Quartformat: "Julii Caesaris opera cum annotationibus, latine et gallice" in zwei Bänden (vermutlich die im Katalog mit den Signaturen "B 181" und "B 182" versehenen Bücher).

[75] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 73: "Blundel, De thermis Aquisgranensibus" unter den Büchern im Quartformat; auf 105: "Voyage nouveau de France, ohneingebunden" und "Voyage d'Italie, 1ster, 3ter und 4ter Theil", beide im Oktavformat; auf 87: "Amusemens des eaux d'Aix la Chapelle, ohneingebunden" und "Amusemens des eaux de Spa, ohneingebunden", jeweils zwei Bände im Oktavformat.

[76] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 69 und 70. Genauere Angaben für das zweite Werk liefert der Katalog: "Jean de Saunier: La parfaite connoissance des chevaux, a la Haye 1734, Folio", Signatur "A 229"; 1. Abschnitt, 19: "L'art de plaire" befand sich 1741 im Schloss Gracht, erscheint jedoch nicht im Katalog; und 3. Abschnitt, 70, im Katalog: "Schotti Soc(ietatis) Jes(u): Cursus mathematicus, Herbipoli 1661, Fol(io)" mit der Signatur "A 224".

[77] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 71. Genauere Angaben im Katalog: "Thurnierbuch von Anfang der Thurnier im Heyligen Romischen Reich Teutscher Nation etc., F(ranco)furt 1578, Folio", Signatur: "A 188".

[78] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 69, im Katalog genauso verzeichnet, ohne Signatur, wohl ein Hinweis, dass das Werk zum Zeitpunkt des Eintrags und zur Zeit der Signaturvergabe nicht vorlag.

[79] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 101 und 91.

[80] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 194, 3. Abschnitt, 101.

[81] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 192 (beiliegend ein unvollständiges Exemplar des Bibliotheksinventars von 1741). Einige Titel sind noch nicht im Inventar von 1741 enthalten, daher muss es später entstanden sein, andere scheinen bereits verloren oder zumindest zum Zeitpunkt der Signaturvergabe nicht auffindbar gewesen oder an anderer Stelle aufbewahrt worden zu sein.

[82] So finden sich unter "Le" die Lexika, unter "Di" die Dictionnaires usw.

[83] So beispielsweise in Schloss Amerongen in den Niederlanden in der Bibliothek aus dem 18. Jahrhundert, wo der Bibliotheksraum zugleich Wohnraum ist: Peter Küpper: Eine holländische Adelsbibliothek aus dem 18. Jahrhundert (Schloß Amerongen), in: Buch und Sammler. Private und öffentliche Bibliotheken im 18. Jahrhundert. Colloquium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert, Gesamthochschule Wuppertal, Universität Münster. Düsseldorf, vom 26. –28. September 1977 (= Beiträge zur Geschichte der Literatur und Kunst des 18. Jahrhunderts 3), Heidelberg 1979, 109–114, hier: 109, außerdem Tafel 11 und 12.

[84] Der Entwurf ist vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts entstanden: Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 755. Eine andere Aufstellung, nämlich nach Bücherschränken, Sachgruppen und innerhalb derer alphabetisch, lässt sich für die Bibliothek der Familie von der Leyen auf Schloss Arenfels ermitteln: Alice Rabeler: Die Sammlung Westerholt. Geschichte und Analyse ihres Bestandes (= Schriften der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln 5), Köln 1995, 20f.

[85] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 193, f. 25r: "zwey Bucher von Varimond" in der "Liverey-Kammer". Dass sich Bücher an den seltsamsten Orten finden konnten, bestätigt Marie Pierre Dion: Die französische Forschung zur Geschichte der Adelsbibliotheken im 18. Jahrhundert, in: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 9 (1984), 125–143, hier: 129f.

[86] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 193, f. 3r.

[87] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 193, f. 41r.

[88] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 193, f. 44r. Dies ist offenbar nicht geschehen, denn in den umfangreichen Unterlagen über die Inventarisierung von 1722 – es gibt verschiedene Notizzettel, Entwürfe und Kopien – findet sich nichts zur Bibliothek in Köln.

[89] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 193, f. 46r.

[90] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 193, f. 47v.

[91] Archiv Schloss Gracht, Akten, Nr. 883.

[92] Zu Baldassare (Baldesar) Castiglione (1476–1529): Johann Heinrich Zedler: Großes vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste 5 (1733), 1353–1355, vgl. auch Anm. 163.

[93] Zu Louis-Antoine de Caraccioli (1721–1803), dessen Werke von Religiosität und Moral geprägt sind und fast alle ins Italienische und Deutsche, einige auch ins Englische übersetzt worden sind: Biographie universelle ancienne et moderne 7 (1813), 102–103.

[94] Gruenter: Hof- und Hofmeisterliteratur (wie Anm. 45), 371f., zum Inhalt einer solchen Studienbibliothek und der Warnung vor Romanen: 374. In der von Wunderlich rekonstruierten Dycker Studienbibliothek finden sich einige Werke Caracciolis, jedoch nicht das genannte, das aber möglicherweise dem Hofmeister selbst zur Verfügung gestanden hat: Heinke Wunderlich: Studienjahre der Grafen Salm-Reifferscheidt (1780–1791). Ein Beitrag zur Adelserziehung am Ende des Ancien Régime (= Beiträge zur Geschichte der Literatur und Kunst des 18. Jahrhunderts 8), Heidelberg 1984, 14f., 175, 177, 196; vgl. Adam: Privatbibliotheken (wie Anm. 6), 135.

[95] Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), 14.

[96] Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), 172–212.

[97] Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), 47–152.

[98] Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), 172.

[99] Es ist kein Katalog erhalten, aber die Ausstattung der Bibliothek lässt sich dem Inventar entnehmen, das 1632 nach Sebastians Tod angefertigt wurde: Jens Friedhoff: Die Familie von Hatzfeldt. Adelige Wohnkultur und Lebensführung zwischen Renaissance und Barock (= Vereinigte Adelsarchive im Rheinland – Schriften 1), Düsseldorf 2004, 95, 456. Zu Sebastians Büchern vgl. Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 200f. Nachlassinventar von 1632: Hatzfeldt-Wildenburg'sches Archiv, Abt. I, Nr. 720.

[100] Friedhoff: Die Familie von Hatzfeldt (wie Anm. 99), 95 (Anm. 496), 284, 295, 453f., 456. Inhalt der Majoratsordnung: Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg zu Schönstein/Sieg, Bd. 5: Regesten Nr. 2251–3507 (1607–1852), bearbeitet von Jost Kloft (= Inventare nichtstaatlicher Archive 31), Köln / Bonn 1988, 185–188 (Nr. 2766).

[101] Friedhoff: Die Familie von Hatzfeldt (wie Anm. 99), 98–112.

[102] Friedhoff: Die Familie von Hatzfeldt (wie Anm. 99), 101, 113, 469, 478, 481, 484f., 494; Eduard Isphording: Die Schönborn-Bibliothek in Pommersfelden, in: Die Grafen von Schönborn. Kirchenfürsten, Sammler, Mäzene. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, 18. Februar bis 23. April 1989, Katalog redigiert von Hermann Maué und Sonja Brink (= Ausstellungskatalog des Germanischen Nationalmuseums), Nürnberg 1989, 166–168, hier: 166; Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 199, 202; Friedrich Graf Hatzfeldt-Trachenberg: Die Familie Hatzfeldt-Wildenburg auf Crottorf und Schönstein, Crottorf 1998, 144–146; Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg, Bd. 5 (wie Anm. 100), 203f. (Nr. 2808), 206 (Nr. 2816).

[103] Diese Regelung wurde von anderen Familienmitgliedern nicht sofort akzeptiert: vgl. Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg, Bd. 5 (wie Anm. 100), 448f. (Nr. 3442), 456 (Nr. 3461), 458 (Nr. 3466).

[104] Isphording: Die Schönborn-Bibliothek in Pommersfelden (wie Anm. 102), 166; Friedhoff: Die Familie von Hatzfeldt (wie Anm. 99), 494; Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 198f., zur Pommersfelder Bibliothek ausführlich: ebd., 209–222.

[105] Hatzfeldt-Trachenberg: Die Familie Hatzfeldt-Wildenburg (wie Anm. 102), 144f.

[106] Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg, Bd. 5 (wie Anm. 100), 464 (Nr. 3481).

[107] Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg, Bd. 5 (wie Anm. 100), 467 (Nr. 3490), 468 (Nr. 3492), vgl. 471f. (Nr. 3500).

[108] Inventar des Urkundenarchivs der Fürsten von Hatzfeldt-Wildenburg zu Schönstein/Sieg, Bd. 4: Regesten Nr. 1651–2250 (1574–1607), bearbeitet von Jost Kloft (= Inventare nichtstaatlicher Archive 28), Köln / Bonn 1984, 304–314 (Nr. 1998), hier: 312.

[109] Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 243.

[110] Archiv Burg Kendenich, Akten, Nr. 1294. Vgl. das oben erwähnte Missale Romanum aus der Kapelle auf Schloss Frens.

[111] Farbabbildung des Porträts auch bei Klaus Müller: Köln von der französischen zur preußischen Herrschaft 1794–1815 (= Geschichte der Stadt Köln 8), Köln 2005, 90.

[112] Vgl. zum Wert von Porträts mit abgebildeten Büchern für die Leserforschung Raabe: Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 7), 435. Zu Frauenporträts mit Büchern vgl. Hildegard Westhoff-Krummacher: Lesende Frauen auf westfälischen Bildnissen. Weibliche Existenz zwischen Strickstrumpf und Gebetbuch, in: Als Westfalen lesen lernte. Von den Musen wachgeküßt ... , Paderborn 1990, 67–93; Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 68f.

[113] Raabe nennt Büchersammlungen "die wichtigsten Quellen zur historischen Leserforschung": Raabe: Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 7), 435.

[114] Brunner: Adeliges Landleben (wie Anm. 12), 166.

[115] Vgl. Raabe: Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 7), 438.

[116] Es kann zu diesem Zeitpunkt kein Gesamtüberblick über die benutzbaren Adelsbibliotheken gegeben werden. Mit den folgenden Hinweisen soll aber gezeigt werden, dass die individuellen Büchersammlungen bei der Erforschung von Adelsbiographien ebenso wie die Schriftquellen heranzuziehen sind. Zu den oberschwäbischen Adelsbibliotheken und Sammlern vgl. Klaus Graf: Oberschwäbische Adelsbibliotheken (wie Anm. 7), 756f.

[117] Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 23f.

[118] Genaueres zum Katalog: Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 20f.

[119] Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 18, 25–27. Vor dem Verkauf der Arenfelser Bibliothek wurde 1938 ein weiterer Katalog angefertigt.

[120] In der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln sind heute zwei dieser Bestandteile vereinigt, derjenige, den die Kölner Bibliothek seit 1951 besitzt, mit demjenigen, der ursprünglich durch den WDR erworben und 1961 an die Universitäts- und Stadtbibliothek übergeben wurde. Letzterer besteht vor allem aus Unterhaltungsliteratur: Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 10–14. Rabeler äußert sich kritisch zur Einschätzung von Manfred Grätz: Köln 1: Universitäts- und Stadtbibliothek, Sondersammlungen und Sonderbestände, Sammlung Westerholt, in: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 4: Nordrhein Westfalen, K–Z, bearbeitet von Reinhard Feldmann unter Mitarbeit von Birgit Seipt und Ute Zöllner, hg. von Severin Corsten, Hildesheim / Zürich / New York 1993, 61.

[121] Dazu: Peter Peitz: Aufsatz zur Sammlung Westerholt (2008), online unter http://www.ulb.uni-muenster.de/hbw/bibliotheken/bottrop-westerholt/peitz.html <14.12.2009>; Katalog über die Seite der Universitäts- und Landesbibliothek Münster einsehbar unter: http://www.ulb.uni-muenster.de/hbw/bibliotheken/bottrop-westerholt/katalog <30.12.2009>.

[122] Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 30–36, 44–50. Eine für ihre Zeit ebenfalls umfangreiche, von französischem Geschmack geprägte Bibliothek mit "galanter" Literatur besaß Maria Anna Magdalena von Hatzfeldt (gestorben 1729): Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 204. Zu den Bibliotheken adliger Frauen des Weserraums aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, in denen religiöses Schriftgut vorherrschend war: Anke Hufschmidt: Adlige Frauen im Weserraum zwischen 1570 und 1700. Status – Rollen – Lebenspraxis (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXII A: Geschichtliche Arbeiten zur Westfälischen Landesforschung, Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe 115), Münster 2001, 103–109. Auch in den fränkischen Bibliotheken des 16. Jahrhunderts ist der Anteil "religiös-erbaulicher" Werke hoch: Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 233.

[123] Marion Beaujean: Der Trivialroman in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Ursprünge des modernen Unterhaltungsromans (= Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft 22), Bonn 1964, 9–18, 177–187; Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 59–61.

[124] Gerade öffentliche Leihbibliotheken, die allerdings vorwiegend von Bürgerlichen genutzt wurden, bestanden zu einem großen Teil aus solchen Werken: Beaujean: Der Trivialroman (wie Anm. 123), 26f.; Raabe: Bücherlust (wie Anm. 7), 63f.; Marlies Prüsener: Lesegesellschaften im 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Lesergeschichte, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 13 (1972/1973), 369–594, hier: 519–521.

[125] Hufschmidt: Adlige Frauen im Weserraum (wie Anm. 122), 104. Dagegen Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 237, die darauf verweist, dass solche Literatur auch über Rechnungsbelege nachweisbar sein müsste, wenn sie tatsächlich häufiger besessen und gelesen als inventarisiert wurde, und dass jedes Buch einen gewissen Wert gehabt habe und damit bei Besitzaufnahmen berücksichtigt worden sei. Dagegen ließe sich nun wieder das oben angesprochene Beispiel Frens anführen, das die Bücher im Oktav- und Duodezformat nicht für einzeln erwähnenswert hielt. Vgl. auch Dion: Die französische Forschung (wie Anm. 85), 128, der zufolge aus fehlender Erwähnung in Nachlassinventaren keine Rückschlüsse auf das Vorhandensein von Büchern erlaubt seien.

[126] Reinle: Auf Spurensuche (wie Anm. 4), 104; Raabe: Bücherlust (wie Anm. 7), 56–62. Man las im Vergleich zu früheren Jahrhunderten weniger intensiv, dafür viel mehr und flüchtiger. Diesem Bedürfnis kam auch die zunehmende Produktion von Zeitschriften und Zeitungen entgegen: Buzas: Deutsche Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 23), 107f.; Prüsener: Lesegesellschaften (wie Anm. 124), 371, 381f.

[127] Vgl. Westhoff-Krummacher: Lesende Frauen (wie Anm. 112), 71–73; Gerhard Sauder: Gefahren empfindsamer Vollkommenheit für Leserinnen und die Furcht vor Romanen in einer Damenbibliothek. Erläuterungen zu Johann Georg Heinzmann, Vom Lesen der Romanen und Einleitung und Entwurf zu einer Damenbibliothek aus: J.G.H., Die Feyerstunden der Grazien. Ein Lesebuch, Bern 1780, in: Rainer Gruenter (Hg.): Leser und Lesen im 18. Jahrhundert. Colloquium der Arbeitsstelle Achtzehntes Jahrhundert, Gesamthochschule Wuppertal, Schloß Lüntenbeck, 24.–26. Oktober 1975 (= Beiträge zur Geschichte der Literatur und Kunst des 18. Jahrhunderts 1), Heidelberg 1977, 83–91, insbesondere 89–91, 148–152. Eine umfangreiche Beschäftigung von Frauen mit wissenschaftlicher Literatur erschien den Zeitgenossen nicht erstrebenswert. Trotzdem legten zahlreiche adlige Frauen Wert auf Bildung und den Besitz eigener Bücher: Silke Lesemann: "dass eine gelehrte frau keine wirtinn sey". Zur Bildung und Sozialisation landadliger Frauen im 18. Jahrhundert, in: Claudia Opitz / Ulrike Weckel / Elke Kleinau (Hg.): Tugend, Vernunft und Gefühl. Geschlechterdiskurse der Aufklärung und weibliche Lebenswelten, Münster / New York / München / Berlin 2000, 249–269, hier: 257f., 261–263; Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 65. Zu fürstlichen Bibliotheksbesitzerinnen: Buzas: Deutsche Bibliotheksgeschichte (wie Anm. 23), 105f.

[128] Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 61–66, 69. Das Buchangebot der Lesegesellschaften richtete sich nach den Interessen ihrer Mitglieder. Es gab durchaus Lesegesellschaften und Lesekabinette, in denen auch oder sogar ausschließlich Adlige Mitglied waren, ebenso Frauenlesegesellschaften. Besonders Gesellschaften, an denen Frauen beteiligt waren, schafften auch Werke der "schönen" Literatur an, die meisten lehnten diese aber eher ab: Prüsener: Lesegesellschaften (wie Anm. 124), 386–390, 393, 449f., 484f.; Raabe: Bücherlust (wie Anm. 7), 63f.

[129] Prüsener: Lesegesellschaften (wie Anm. 124), 427.

[130] Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 36f. Ebenfalls Werke englischer Autoren befanden sich im 18. Jahrhundert in großer Anzahl in der Bibliothek auf Schloss Amerongen, allerdings kaum belletristische Bücher oder Romane: Küpper: Eine holländische Adelsbibliothek (wie Anm. 83), 111f.

[131] Hufschmidt: Adlige Frauen im Weserraum (wie Anm. 122), 107f.

[132] Also in einem Koffer: Archiv Schloss Frens, Urkunde von 1692 Dezember 23–30 und 1693 Januar 9–10, f. 32r.

[133] Bertram Haller: Die Bibliothek Fürstenberg-Stammheim. Versuch einer geistesgeschichtlichen Bestimmung, in: Helga Oesterreich / Hans Mühl / Bertram Haller (Hg.): Bibliothek in vier Jahrhunderten. Jesuitenbibliothek, Bibliotheca Paulina, Universitätsbibliothek in Münster 1588–1988 (= Schriften der Universitätsbibliothek Münster 2), Münster 1988, 165, 172. Eine Auswahl der in der Fürstenberg-Stammheimer Bibliothek befindlichen Werke zeigt der Ausstellungskatalog: Bertram Haller: Aus der Bibliothek Fürstenberg-Stammheim. Ausstellung in der Stadtsparkasse Münster vom 16. bis 27. Mai 1988 (= Schriften der Universitätsbibliothek Münster 1), Münster 1988. Zur Bibliothek der Freiherren von Haxthausen, die sich ebenfalls in der Universitätsbibliothek Münster befindet: Cornelia Czach: Die Bibliothek der Freiherrn von Haxthausen, in: Helga Oesterreich / Hans Mühl / Bertram Haller (Hg.): Bibliothek in vier Jahrhunderten. Jesuitenbibliothek, Bibliotheca Paulina, Universitätsbibliothek in Münster 1588–1988 (= Schriften der Universitätsbibliothek Münster 2), Münster 1988, 195–221.

[134] Zur Bibliothek des Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg (1626–1683), der allerdings den Großteil seiner Sammlung dem Jesuitenkolleg in Paderborn vermachte: Jörg Ernesti: Ferdinand von Fürstenberg (1626–1683). Geistiges Profil eines barocken Fürstbischofs (= Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte 51), Paderborn 2004, 260–263; Monika Lengelsen: Büchersammlungen und Buchbesitz zur Zeit Ferdinands von Fürstenberg im Hochstift Paderborn, in: Paul Raabe (Hg.): Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland. Vorträge des vierten Jahrestreffens des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Geschichte des Buchwesens in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 22. bis 24. Mai 1979 (= Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens 6), Hamburg 1980, 208–216.

[135] Zur Fürstin Amalia Gallitzin (1748–1806): Siegfried Sudhoff: Art. "Gallitzin", in: Neue deutsche Biographie 6 (1964), 51–53.

[136] Haller: Die Bibliothek Fürstenberg-Stammheim (wie Anm. 133), 169, 180–184; Reif: Westfälischer Adel (wie Anm. 17), 327f., 618f.; Zur Person: Alwin Hanschmidt: Franz von Fürstenberg (1729–1810), in: Michael Gosmann (Hg.): Fürstenberger Skizzen. Streifzug durch 700 Jahre westfälische Familien- und Landesgeschichte, Arnsberg 1995, 75–78; Erich Trunz: Art. "Fürstenberg, 1) Franz", in: Neue deutsche Biographie 5 (1961), 696–698.

[137] Zu Franz Egon von Fürstenberg: Manfred Wolf: Franz Egon von Fürstenberg (1737–1825), in: Gosmann: Fürstenberger Skizzen (wie Anm. 136), 79–82.

[138] Haller: Die Bibliothek Fürstenberg-Stammheim (wie Anm. 133), 176–178.

[139] Zu Weishaupt (1748–1830), einem bedeutenden Schriftsteller und Gründer des Illuminatenordens: Daniel Jacoby: Art. "Weishaupt, Adam", in: Allgemeine deutsche Biographie 41 (1896), 539–550.

[140] Haller: Aus der Bibliothek Fürstenberg-Stammheim (wie Anm. 133), 175–180, 189f.

[141] Auf das Schicksal der Dycker Bibliothek wird weiter unten eingegangen.

[142] Horst Conrad: Theodor von Fürstenberg (1772–1828), in: Gosmann: Fürstenberger Skizzen (wie Anm. 136), 89–92, hier: 91f.

[143] Reinhard Feldmann: Pulheim 2: Gräflich von Spee'sche Bibliothek Schloß Heltorf, in: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 4 (wie Anm. 120), 272–274.

[144] Die Kopien sind in 22 Bände und einen Nachtragsband gebunden.

[145] Archiv Schloss Heltorf, P 3, 14.

[146] Zu Franz Anton Reichsgraf von Spee: Die Abgeordneten der Rheinischen Provinziallandtage und Landschaftsversammlungen. Ein biographisches Handbuch, Bd. 1: Die Abgeordneten der Provinziallandtage und ihre Stellvertreter 1825–1888, bearbeitet von Vera Torunsky (= Rheinprovinz 12), Köln / Bonn 1998, 455; Feldmann: Gräflich von Spee'sche Bibliothek (wie Anm. 143), 272f.

[147] Marion Engbarth: Mönchengladbach 4: Bibliothek des Stadtarchivs, in: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 4 (wie Anm. 120), 181–184, hier: 182f.

[148] Zu Franz Gottfried von Maerken: Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde 69), Düsseldorf 1994, 620.

[149] Die "Commission intermédiare" existierte nur vom 23. November 1797 bis zum 19. Februar 1798: Das Hauptstaatsarchiv und seine Bestände, Bd. 3: Die Behörden der Zeit 1794–1815, Teil 1: Die linksrheinischen Gebiete, bearbeitet von Ingrid Joester (= Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, Reihe A: Inventare staatlicher Archive 3/1), Siegburg 1987, 24f.

[150] Archiv Herrschaft Myllendonk im Stadtarchiv Mönchengladbach, Akten, vor allem Nr. 250–294.

[151] Es gibt bislang noch keine wissenschaftlich fundierte Biographie zu Fürst Joseph. Lebensbilder bieten folgende Publikationen: Margit Sachse: Als in Dyck Kakteen blühten ... Leben und Werk des Dycker Schlossherrn Joseph Altgraf und Fürst zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773–1861), Pulheim 2005, hier besonders 151–204; Sonja Geurts: Fürst Joseph von Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773–1861), in: Lebensbilder aus dem Kreis Neuss 5 (2006), 32–47.

[152] Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), 172–212, rekonstruiert den Katalog der Studienbibliothek 1785–1791; auf 210: Verzeichnis der sieben botanischen Werke, hierunter: "Pierre Bulliard: Dictionnaire élémentaire de botanique ..., Paris 1783", und "Michel-Paul-Gui de Chabanon, Epître sur la manie des jardins anglois, o.O. 1775". Dieses Werk hat Joseph möglicherweise zur Anlage des englischen Landschaftsparks bei Schloss Dyck angeregt.

[153] Venator & Hanstein. Kölner Buch- und Graphikauktionen, Auktion 66: Bibliothek Schloss Dyck und weitere wertvolle Bücher, Druckgraphik, Handzeichnungen, Autographen, 14. und 15. September 1992, 122 (Nr. 613 und 614). Heute im Gemeindearchiv Jüchen (Rheinkreis Neuss).

[154] Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 122 (Nr. 616). Heute im Gemeindearchiv Jüchen (Rheinkreis Neuss).

[155] Wilhelm Barthlott: Joseph Maria zu Salm-Reifferscheidt-Dyck: der fürstliche Botaniker und seine Bücher, in: Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 10f.

[156] Die umfangreiche Korrespondenz im Archiv Schloss Dyck ist seit 2008 im Findbuch zum Nachlass des Fürsten Joseph verzeichnet. Eine Benutzung ist über das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum in Brauweiler in Absprache mit der Eigentümerin möglich.

[157] Katalog zur Ausstellung "Wertvolle Bücher und Karten aus der Bibliothek Schloß Dyck" in der Hauptniederlassung der Sparkasse in Grevenbroich, in Haus Katz in Jüchen und in der Hauptstelle der Sparkasse in Neuss, Grevenbroich 1994, 31f.

[158] Zur Veräußerung adliger Sammlungen allgemein und zum informatorischen Mehrwert erhaltener Bibliotheken gegenüber Katalogen und Inventaren: Klaus Graf: Schatzhäuser des Adels in Gefahr, in: Kunstchronik 58 (2005), 181–184; ders.: Oberschwäbische Adelsbibliotheken (wie Anm. 7), 753; und speziell zur Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen: ders.: Donaueschingen: Ausverkauf total, in: Laurentius. Von Menschen, Büchern, Bibliotheken 16 (1999), 79–82, auch online unter: http://web.archive.org/web/20030827185748/http:/www.laurentius-verlag.de/zeitschrift/graf.htm <09.01.2010>, und ders.: Donaueschingen digital – Projektskizze, online unter: http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/dondig.htm <09.01.2010>.

[159] Rabeler: Die Sammlung Westerholt (wie Anm. 84), 10.

[160] Venator & Hanstein: Bücher, Graphiken, Autographen, Auktion 100 (Köln, 23. März 2007), 254 (Nr. 819).

[161] Gersmann: Familienbibliothek (wie Anm. 58), 813; Rolf Venator: Das Haus zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, in: Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 9f.; Barthlott: Josef Maria zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (wie Anm. 155), 10f.

[162] Vgl. unter anderem Klaus Graf auf seiner Webseite "Archivalia": http://archiv.twoday.net/stories/730923 <29.12.2009>.

[163] Robert Lindell: Musikkultur des Adels im 16. und 17. Jahrhundert, in: Adel im Wandel. Politik, Kultur, Konfession 1500–1700. Niederösterreichische Landesausstellung, Rosenburg, 12. Mai–28. Oktober 1990 (= Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 251), Wien 1990, 529–541, hier: 529f.; Miloš Vec: Art. "Cortegiano", in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 2, Stuttgart 2005, 820–822, hier: 820; Sikora: Der Adel in der Frühen Neuzeit (wie Anm. 16), 108f. Vgl. Baldesar Castiglione: Das Buch vom Hofmann, übersetzt und erläutert von Fritz Baumgart, München 1986, 54–58 (Buch I/26–28), 84–88 (Buch I/47–48), 122–125 (Buch II/13–125). Der "Cortegiano" befand sich beispielsweise in der Familienbibliothek der Grafen Hatzfeldt: Pleticha: Adel und Buch (wie Anm. 17), 207. Im Münsterland spielte um 1800 nahezu jedes adlige Kind wenigstens ein Musikinstrument: Reif: Westfälischer Adel (wie Anm. 17), 141, 534.

[164] Dazu ausführlicher: Monika Gussone: Musik, in: Gersmann / Langbrandtner: Adlige Lebenswelten im Rheinland (wie Anm. 25), 136–145, hier: 136f., 140, sowie Abbildung 7.

[165] Archivsignatur: DA 586 und DA 587; Abbildung des Titelblatts von DA 586: Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), Abb. 49.

[166] Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), 52f., 100-104. Zwei solcher Pedalharfen befanden sich noch 1984 auf Schloss Dyck. Sie sind abgebildet in: ebd., Abb. 13 und 14. Zu Nadermann siehe den Artikel in: Das neue Lexikon der Musik 3 (1996), 409.

[167] Wunderlich: Studienjahre (wie Anm. 94), 103f.

[168] Vgl. dazu auch das Interview mit Gerald Hambitzer in dieser Ausgabe.

[169] Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), und Auktion 67 der fürstlichen Bibliothek II. Teil und weitere wertvolle Bücher, Druckgraphik, Handzeichnungen, Autographen, 24. bis 27. März 1993.

[170] Obwohl die Auktionskataloge viele wichtige Informationen überliefern, sind doch individuelle Eintragungen, Marginalien und Benutzungsspuren, die auf die persönliche Rezeption bestimmter Kompositionen Rückschlüsse erlauben können, ohne die Originale nicht mehr nachvollziehbar.

[171] Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 264–268 (Nr. 1320, 1331–1336); Venator & Hanstein: Auktion 67 (wie Anm. 169), 242 (Nr. 1968), 244–246 (Nr. 1975–1978, 1980).

[172] Venator & Hanstein: Auktion 67 (wie Anm. 169), 246f. (Nr. 1982).

[173] Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 265 (Nr. 1328 und 1330).

[174] Die 50 Hefte werden als Unterpunkt genannt unter: Venator & Hanstein: Auktion 67 (wie Anm. 169), 247 (Nr. 1982).

[175] Abschriften von Arien und Opern bestellte 1781 beispielsweise auch die Gräfin Antonia Franziska Wolff Metternich (1744–1827), deren Tochter Felicitas (gestorben 1797) eine vorzügliche Klavierspielerin war. Vgl. dazu ausführlicher: Gussone: Musik (wie Anm. 164), 136, 140f.

[176] Aufgeführt als Unterpunkt zu: Venator & Hanstein: Auktion 67 (wie Anm. 169), 247 (Nr. 1982).

[177] Zur Familie Nadermann: Das neue Lexikon der Musik 3 (1996), 409.

[178] Ein Unterpunkt in: Venator & Hanstein: Auktion 67 (wie Anm. 169), 246f. (Nr. 1982).

[179] Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 264 (Nr. 1320), 266 (Nr. 1332); Venator & Hanstein: Auktion 67 (wie Anm. 169), 242 (Nr. 1968), 244 (Nr. 1975). Zu Bishop: Das neue Lexikon der Musik 1 (1996), 275.

[180] Zum "Glee": Das neue Lexikon der Musik 2 (1996), 257f.

[181] Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 266 (Nr. 1332).

[182] Venator & Hanstein: Auktion 67 (wie Anm. 169), 246 (Nr. 1980).

[183] Venator & Hanstein: Auktion 66 (wie Anm. 153), 360 (Nr. 1912).

[184] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 128.

[185] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 116: Es wurde gedruckt bei Adolph Marcus in Bonn. Die erste der vier Strophen lautet vollständig: "Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein; ob sie wie gier'ge Raben sich heiser danach schrein! So lang er ruhig wallend sein grünes Kleid noch trägt, so lang ein Ruder schallend in seine Wogen schlägt."

[186] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 27.

[187] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 54.

[188] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 32.

[189] Zur Musikaliensammlung in der Bibliotheca Fürstenbergiana der Freiherren von Fürstenberg-Herdringen: Ernst Thurmann: Betreuung und Erschließung westfälischer Musikaliensammlungen in der Universitätsbibliothek Münster, in: Oesterreich / Mühl / Haller: Bibliothek in vier Jahrhunderten (wie Anm. 133), 297–316, hier: 312–316.

[190] Der undatierte "Catalogue de Musique de differens editeurs, qui se trouve chez P.I. Simrock à Cologne" stammt wohl aus den 1830er-Jahren: Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 2. Bei Simrock erschienen sind: ebd., Nr. 7, 49, 81, 84, 86, 120, 144, 145. Vgl. Sieghard Brandenburg: Art. "Simrock", in: Das neue Lexikon der Musik 4 (1996), 311.

[191] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 4–10, die vierhändigen Hefte: Nr. 8 und mit Initialen "S. v. F." und "C. v. F.": Nr. 5; Nr. 7 trägt die Aufschrift "Isabella von Fürstenberg", Nr. 10 "Für Carl von Fürstenberg". Der handschriftliche Marsch: Nr. 79.

[192] Beispielsweise: Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 22, 36, 37, 45–56, 58–68, 138.

[193] Polonaisen, Menuette, Angloises, Ecossaises, Contredanses françaises, Galoppes, Märsche.

[194] Vgl. auch das Interview mit Gerald Hambitzer, der einige Musikstücke aus diesem Bestand als Tondokumente wiedergibt und auf das Thema "Dilettantismus" eingeht.

[195] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 57, ebenso Nr. 83 (Rondeau von T. Latour) mit einer Widmung der W[ilhelmine] von Westerholt (vielleicht Maria Anna Wilhelmine, die Tochter des Friedrich Rudolf Anton von Westerholt und Schülerin Beethovens, 1774–1852) aus dem Jahr 1824 an Therese. Marie Therese heiratete 1829 den Grafen Franz Hugo Edmund Beissel von Gymnich (1798–1863).

[196] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 11.

[197] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 12, 146.

[198] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 145, 149, 147.

[199] Zwei kleine handschriftliche "Andante con moto" für zwei Hörner sind erhalten: Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 96.

[200] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 1.

[201] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 103.

[202] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 109.

[203] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 134.

[204] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 111.

[205] Es handelt sich um Franz Egon von Fürstenberg (1797–1859), den einflussreichen Kunstförderer und Bauherrn des ersten neugotischen Kirchenbaus im Rheinland, der Apollinariskirche in Remagen, und seine Ehefrau Paula oder Pauline Maximiliane (1804–1891). Vgl. dazu: Dieter Kastner: Der Bauherr Franz Egon Graf von Fürstenberg-Stammheim (1797–1859), in: Wolfgang Brönner (Hg.): Die Apollinariskirche in Remagen (= Forschungsberichte zur Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz 7), Worms 2005, 93–101.

[206] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 39: Es handelt sich um einen Walzer, der aus der Oper "Die Stumme von Portici" von D. E. F. Huber stammt, sowie um zwei neu komponierte Stücke, eine "Galoppade à la Adrianopolis" und einen "Schnell-Walzer".

[207] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 141. Es handelt sich um Caroline Antonette, dritte Ehefrau des Grafen Franz Adolf Anselm Berghe genannt Trips (1749–1804), und Josepha Gräfin Nesselrode-Ehreshoven, geborene von Hatzfeldt-Wildenburg (1761–1816).

[208] Archiv Schloss Stammheim, Musikalien, Nr. 127 und 106. Ebenso Nr. 77: "Ihrer Hochwohlgebohren, der Frau Freifrau von Fürstenberg: Alpen-Sänger-Marsch für das Piano-Forte", jedoch ohne Angabe des Komponisten oder Kopisten.

Empfohlene Zitierweise:

Hans-Werner Langbrandtner / Monika Gussone : Bibliotheken und Musikalien als Spiegel adliger Bildung. Auf Spurensuche in rheinischen Adelsbibliotheken und -archiven , in: zeitenblicke 9, Nr. 1, [10.06.2010], URL: https://www.zeitenblicke.de/2010/1/gussone_langbrandtner/index_html, URN: urn:nbn:de:0009-9-25171

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