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Klaus
Graf: Wissenschaftliches E-Publizieren mit 'Open Access'
- Initiativen und Widerstände, in: zeitenblicke 2 (2003),
Nr. 2. |
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Der Beitrag plädiert
im Sinne des 'Open-Access'-Movement dafür, wissenschaftliche
Publikationen kostenfrei und ohne restriktive 'permission barriers'
im Internet weltweit zugänglich zu machen. Er stellt Projekte
und Initiativen sowohl in den USA als auch in Deutschland vor und
tritt für eine stärkere Rezeption der amerikanischen Ansätze
hierzulande ein. 'Open Access' ist nach Auffassung des Artikels die
geeignete Antwort auf die Krise der wissenschaftlichen Literatur,
die sich nicht nur auf die Zeitschriftenpreise auswirkt, sondern auch
dazu führt, dass etwa ein Sammelband in vierfacher Weise von
der öffentlichen Hand subventioniert wird und der Staat so seine
eigenen Forschungsergebnisse von kommerziellen Verlagen zurückkauft.
Es werden Überlegungen angestellt, 'Open Access' nicht nur für
Artikel und Bücher zu gewährleisten. Abschließend
werden Widerstände und Barrieren thematisiert und Lösungsmöglichkeiten
erwogen, wobei den rechtlichen Rahmenbedingungen besondere Aufmerksamkeit
geschenkt wird. |
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Peter
Helmberger: Historische Rezensionen im Internet. Entwicklung
- Probleme - Chance, in: zeitenblicke 2 (2003), Nr. 2. |
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Bei der in den letzten Jahren
deutlich gestiegenen Nutzung des Internets auch für die Geschichtswissenschaften
spielen Rezensionen eine besondere Rolle. Der Beitrag geht den Fragen
nach, worin im Internetzeitalter die Faszination für das alte
Genre der Buchbesprechung begründet liegt und welche Entwicklungen
sich im Rezensionswesen in den letzten Jahren vollzogen haben. Der
Erfolg der elektronischen Rezensionen wird damit erklärt, dass
sie in geradezu idealtypischer Weise die Vorzüge des Netzes nutzen
können. Als zentrale Probleme werden die mangelhafte finanzielle
Sicherung zahlreicher Projekte, ungelöste technische Probleme
wie die dauerhafte Archivierung und die Gefahr einer Informationsflut
für die Nutzer benannt. Am Beispiel des Online-Rezensionsjournals
'sehepunkte' wird abschließend versucht, hierfür Lösungsansätze
aufzuzeigen. Dabei werden Online-Journale als virtuelle Räume
verstanden, die dem Nutzer eine Orientierung innerhalb des Internets
erleichtern sollen. |
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Alice
Keller: Elektronische Zeitschriften: Entwicklungen
in den verschiedenen Wissenschaftszweigen, in: zeitenblicke
2 (2003), Nr. 2. |
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Die elektronischen Zeitschriften
haben sich mittlerweile in allen Fachgebieten durchgesetzt und genießen
dank ihrer hohen Benutzerfreundlichkeit eine breite Akzeptanz. Ein
Überblick über die Entwicklungsgeschichte der elektronischen
Zeitschrift zeigt allerdings, dass sich das neue Medium nicht in allen
Fachgebieten gleichermaßen schnell und einfach etablieren konnte.
Nach einer inhaltlichen Analyse der wichtigsten Pionierprojekte der
80er Jahre befasst sich der Aufsatz vor allem mit den Trends des letzten
Jahrzehnts. Alle Untersuchungen unterscheiden zwischen den Entwicklungen
im Bereich der digitalen Parallelausgaben und der reinen Online-Zeitschriften.
Ebenfalls berücksichtigt werden retrospektiv digitalisierte Zeitschriften,
die während der letzten acht Jahre stark an Bedeutung zugenommen
haben. Eine Diskussion des Stellenwertes reiner Online-Zeitschriften
rundet den Aufsatz ab. |
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Vittorio
E. Klostermann: Die Online-Zeitschrift aus der Sicht
eines geisteswissenschaftlichen Verlags. Probleme und ein Lösungsmodell,
in: zeitenblicke 2 (2003), Nr. 2. |
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Der Beitrag konzentriert
sich ganz auf die praktischen und ökonomischen Fragen geisteswissenschaftlicher
Zeitschriften; Medientheoretisches wird nicht erörtert. Der Blickwinkel
ist der eines mittelständischen geisteswissenschaftlichen Verlags.
Der erste Teil des Beitrags beschreibt die Situation sowie einige
grundsätzliche Probleme der Online-Publikation, der zweite stellt
ein Alternativmodell für Online-Zeitschriften vor, das die Probleme
zu umgehen versucht. |
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Sven
Kuttner: Zwischen 'Steinzeit' und 'Zukunftswelt'. Elektronische
Informationsressourcen in der geschichtswissenschaftlichen Forschung
und Lehre: Eine Akzeptanzumfrage in der Teilbibliothek des Historicums
der UB München und ihre Ergebnisse, in: zeitenblicke 2
(2003), Nr. 2. |
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Eine Anfang 2002 erfolgte
Umfrage im Historicum der Ludwig-Maximilians-Universität München
zur Akzeptanz elektronischer Informationsressourcen in Forschung und
Lehre zeigte, dass das Interesse an elektronischer Literatur- und
Informationsversorgung in den Geschichts- und Altertumswissenschaften
als durchaus groß zu bewerten ist, selbst wenn dem Printbereich
weiterhin ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt wird. Ferner
erbrachte die Umfrage, dass der bibliothekarischen Öffentlichkeitsarbeit
im Sinne einer offensiven Werbung für den kostenintensiven E-Mediensektor
ein viel größeres Augenmerk zu schenken ist, als dies bislang
von der Universitätsbibliothek München vermutet wurde. |
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Volker
Schallehn: Institutionelle Publikationsserver am Beispiel
der UB München, in: zeitenblicke 2 (2003), Nr. 2. |
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Die Universitätsbibliothek
München bietet den Wissenschaftlern der Universität seit
November 2002 einen Publikationsserver für alle Arten von wissenschaftlichen
Publikationen an. Der Erfahrungsbericht beschreibt Genese und Konzeption
des Projekts vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Online-Veröffentlichungen
viel häufiger rezipiert werden als herkömmlich gedruckte
Publikationen. |
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Matthias
Schnettger: Wohin führt der Weg? Fachzeitschriften
im elektronischen Zeitalter, in: zeitenblicke 2 (2003), Nr.
2. |
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Der Beitrag geht der Frage
nach, ob auch für die Geisteswissenschaften E-Journals einen
gangbaren Weg aus der sogenannten Zeitschriftenkrise darstellen könnten.
In diesem Zusammenhang behandelt er verschiedene Problembereiche:
1. Die Kostenfrage und die Rolle der Verlage; 2. Autorenrechte und
die Integrität der gebotenen Information; 3. Qualität versus
Aktualität?; 4. Das Problem der Archivierung; 5. Die Nutzer -
auch in ihrer Eigenschaft als Autoren; 6. Ausschöpfung neuer
Möglichkeiten. |
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Winfried
Schulze: Zur Geschichte der Fachzeitschriften, in: zeitenblicke
2 (2003), Nr. 2. |
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Der Beitrag schlägt
einen weiten Bogen zwischen den Fachzeitschriften 'klassischen Stils'
und den neuen E-Journals. Zunächst richtet sich der Blick auf
die Anfänge der wissenschaftlichen Fachzeitschriften, die sich
von Periodika mit universalem Anspruch im späten 19. Jahrhundert
zu differenzierten Fachorganen mit einem breiten Informationsangebot
zu entwickeln begannen. Exemplarisch nachgezeichnet wird der Weg der
gedruckten Fachzeitschriften in seinen einzelnen Stationen am Beispiel
der Historischen Zeitschrift. Sind gedruckte Fachzeitschriften Vergangenheit,
liegt die Verheißung der Zukunft in den E-Journals? Der Artikel
schließt mit einem ambivalenten Fazit: während Zeitschriftenkrise
und technische Möglichkeiten E-Journals einerseits als das geeignete
und zukunftsweisende Medium der Fachinformation erscheinen lassen,
stehen traditionelle Rezeptionsformen und Skepsis gegenüber der
'flüchtigen' Form des elektronischen Publizierens einer breiten
Nutzung solcher Periodika derzeit noch entgegen. Inwieweit diese Skepsis
überwunden werden kann, wird man in den nächsten Jahren
erst noch sehen müssen. |
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